05.06.2015

G7-Gipfel: "Wir wollen mehr als heiße Luft"

«G7 – Wir wollen mehr als heiße Luft» war das Motto der Aktion am Freitag. Die Jugendlichen aus allen G7-Staaten ließen die Ballons – mit Gas befüllt und mit Seilen gesichert – auf zehn Meter Höhe steigen.

«Wir fordern mehr als heiße Luft von den Staats- und Regierungschefs, dass sie sich einsetzen für das Thema Armut, gegen Hunger und gegen vermeidbare Krankheiten», sagte der Deutschland-Direktor der Lobbyorganisation «One», Tobias Kahler. Bei früheren Gipfeltreffen seien starke Zusagen gemacht, aber nicht immer eingehalten worden. «Da müssen wir aber alle dranbleiben und der Politik immer wieder sagen, ihr habt es versprochen, ihr müsst es auch einhalten», sagte Kahler. Ansonsten seien die G7 «ein leeres Format».

«One» sieht sich nicht als G7-Gegner. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, USA, Italien und Kanada seien die am stärksten entwickelten Länder. «Das sind ja auch die größten Geber von Entwicklungshilfe und denen kommt eine besondere Verantwortung zu, gerade wenn sie sich jetzt auf Schloss Elmau treffen», sagte Kahler. «Leute, ihr müsst jetzt richtig Gas geben; bis 2030 kann man extreme Armut und Hunger beenden.»

Die Münchner «One»-Jugendbotschafterin Carolin Töpfer lobte, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe das Thema Frauen und Mädchen auf die Tagesordnung gesetzt. «Das ist für mich persönlich ein wichtiges Thema, weil nicht alle Frauen und Mädchen so privilegiert aufwachsen können wie wir in den westlichen Staaten», erklärte die 26-Jährige.

«One» wurde von U2-Sänger Bono mitgegründet und kämpft gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten insbesondere in Afrika. Weltweit zählt die Organisation sechs Millionen Unterstützer, in Deutschland 150 000.

dpa-infocom

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