Noch gibt es keine Negativzinsen für Privatkunden bei der Stadtsparkasse München.
Aber:
„Sobald der erste große Wettbewerber damit beginnt, werden die anderen Banken nicht umhin können, das auch zu tun“
Ralf Fleischer Vorstandschef der Stadtsparkasse München
Die Sparkasse bereitet sich auf Negativzinsen vor. Wenn Privatkunden ab Oktober ein Giro- oder Cashkonto eröffnen, baut die Sparkasse eine spezielle Vereinbarung in den Vertrag ein. Die macht es dann möglich, zu einem späteren Zeitpunkt Negativzinsen zu verlangen.
Und sollte dieser Zeitpunkt dann tatsächlich irgendwann kommen, soll es eine Freigrenze geben. Die Negativzinsen sollen erst ab 100.000 Euro fällig werden, bei Ehepaaren erst ab 200.000 Euro.
Die Stadtsparkasse wird auch zehntausende alte Prämien-Sparverträge kündigen. Die waren vor allem in den Neunzigern ziemlich beliebt. Betroffen sind Verträge, die keine feste Laufzeit haben und nach 15 Jahren Laufzeit den höchsten Prämiensatz erreicht haben.
Damals konnten Sparer Geld mit weit über zwei Prozent Zinsen anlegen – und jetzt, wo der Zins am Markt bei Null ist, sind solche Verträge einfach nicht mehr zeitgemäß, so Sparkassenchef Fleischer. Obendrauf werden in diesen Verträgen bis zu 50 Prozent Prämie auf das Ersparte gezahlt. Ein Urteil des Bundesgerichtshofes erlaubt diese Kündigungen auch.