21.10.2013

Für 38.490 Euro: Expedition zum Mount Everest beim Summit Club

21.10.2013, 10:20 Uhr

Die knapp 60-tägige Tour zum höchsten Berg der Welt werde es erstmals 2015 im Angebot geben, sagte Geschäftsführer Ingo Nicolay. Gerade am Mount Everest sorgt der «Tourismus» wohlhabender Kunden und die damit verbundene Kommerzialisierung jedoch seit längerem für massive Kritik.

«Wir sind uns des kontroversen Angebots bewusst», sagte Nicolay. «Wir wissen, dass wir polarisieren.» Auf Vorbereitungstouren werde das Können der Teilnehmer vorher geprüft. «Das ist für uns die Garantie, dass die Expedition sorgfältig vorbereitet wird.» Seit 15 Jahren habe der Summit Club Achttausender im Programm – der Mount Everest gehöre nun auch dazu.

Preis pro Kopf: 38 490 Euro. Allein die Genehmigung für die Gipfelbesteigung macht mehr als die Hälfte der Kosten aus. Hunderte Menschen steigen pro Saison auf zuvor von Einheimischen präparierten Routen auf, darunter waren auch schon ein 80-Jähriger, ein Nepal-Kanadier ohne Hände und ein Mann mit zwei Beinprothesen.

Wegen des Andrangs gab es teils gefährliche Staus an Fixseilen und Leitern. Der Summit Club wählt deshalb wie die Schweizer Agentur Kobler & Partner die weniger begangene tibetische Nordseite.

Der Summit Club ist eine kommerzielle Tochter des Deutschen Alpenvereins. Auch in der Auseinandersetzung mit dem DAV habe es kontroverse Diskussionen über das Everest-Angebot gegeben, hieß es.

8000-er-Expeditionen des Summit Club erreichten in den vergangenen Jahren den Cho Oyu, den Grasherbrum II, den Manaslu oder den Nanga Parbat. Er gilt als schwieriger als der gut 700 Meter höhere Mount Everest, zu den Todesopfern am Nanga Parbat gehören Reinhold Messners Bruder Günther und der Südtiroler Karl Unterkircher. «Wir haben in den letzten Jahren bei den Expeditionen keine Unfälle gehabt», betont Nicolay. Völlige Sicherheit gebe es bei solchen Unternehmungen aber nie.

dpa-infocom / ms

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