Elf Grand-Slam-Turniere konnte Novak Djokovic bereits gewinnen, allein sechs Titel holte er bei den Australian Open. Ein Erfolg in Paris blieb ihm aber stets verwehrt: Obwohl der Weltranglisten-Erste in den letzten fünf French Open immer mindestens im Halbfinale stand, reichte es bislang nie für einen Sieg bei Roland Garros. Doch nachdem der „Djoker“ mit einem Finalsieg über Andy Murray bei den Australian Open im Januar bereits stark ins Jahr gestartet ist, will er in Paris endlich den letzten noch fehlenden Grand-Slam-Titel holen. Damit würde er gleichzeitig in einen elitären Kreis aufsteigen: Bislang konnten erst sieben Spieler in ihrer Karriere alle vier Turniere gewinnen. Zunächst bekommt es Djokovic am 24. Mai mit Yen-Hsun Lu zu tun. Gegen den in der Weltrangliste auf Platz 100 gesetzten Spieler aus Taiwan rechnen nur die wenigsten mit ernsthaften Problemen für den großen Titelfavoriten.
Während Djokovic bei der Ziehung der ersten Runden ein vermeintlich dankbares Los erwischte, dürfte sich Rafael Nadals Weg zu seinem zehnten Roland-Garros-Titel deutlich schwerer gestalten. Bereits im Auftaktmatch muss der Spanier gegen Sam Groth antreten, der mit 263 Stundenkilometern nach wie vor den Rekord für den härtesten je gemessenen Aufschlag hält. Laut Setzliste deutet später vieles auf ein schwieriges Match gegen Publikumsliebling Jo-Wilfried Tsonga im Viertelfinale hin, bevor es im Halbfinale gegen Novak Djokovic gehen könnte. Nach der Auslosung rutschte der Rekordsieger der French Open bei den Wettanbietern folglich ab. An Nadals Stelle gilt laut Interwetten nun Andy Murray als größter Titelanwärter nach Djokovic. Murray erhielt bei der Ziehung der ersten Runden ebenfalls gute Karten, im Viertelfinale würde er allerdings auf den Weltranglisten-Fünften Kei Nishikori treffen, eine Runde später wartet dann wohl Vorjahressieger Stan Wawrinka.
Am 24. Mai steigt dann auch Serena Williams, die sowohl Experten als auch Wettanbieter bei den French Open erneut vorne sehen, ins Turnier ein. Sie trifft in der ersten Runde auf die 27-jährige Slowakin Magdaléna Rybáriková. Für Williams könnten ihre 15. French Open zu einem historischen Turnier werden: Mit einem Sieg würde die beste Tennisspielerin der Welt ihren 22. Grand-Slam-Titel holen, so viele gewann sonst nur Steffi Graf. Eine Rekordmarke kann die Amerikanerin allerdings auch dieses Jahr nicht knacken: Durch ihre überraschende Final-Niederlage gegen Angelique Kerber bei den Australian Open im Januar ist der „echte Grand Slam“, also der Gewinn aller vier Turniere im selben Kalenderjahr, nicht mehr möglich.