27.10.2011, 15:07 Uhr
Viele Querschnittgelähmte leben auch weiterhin ein sehr aktives Leben, aber wenn es um die Frage der Mobilität geht, müssen sie feststellen, dass Rollstühle ihre einzige Option sind – und das seit fast 500 Jahren“, sagt Eythor Bender, CEO von Ekso Bionics. „Mit unseren Exoskeletten wollen wir ihre Unabhängigkeit und Bewegungsfreiheit vergrößern und ihnen die Option geben, wieder zu stehen und zu gehen.“
Ekso kann innerhalb weniger Minuten an nahezu alle Menschen, die zwischen 1,50 und 1,90 Meter groß sind und maximal 100 kg wiegen, angepasst werden. Einzige Voraussetzung: Die Anwender müssen in der Lage sein, selbstständig ihre Position zu wechseln. Ekso wird über die Kleidung und Schuhe „angezogen“ und mit Bändern sicher fixiert. Der Roboter zum Anziehen ermöglicht eine beispiellose Kniebeugung, die das natürlichste Gangbild aller auf dem Markt befindlichen Exoskelette erzeugt. Das batteriebetriebene Gerät wird dabei über Handbewegungen gesteuert. Mittels Sensoren erkennt es computergestützt in Echtzeit die Absichten des Anwenders, berechnet die Bewegung und führt sie entsprechend aus.
Derzeit wird Ekso von zehn der führenden US-amerikanischen Rehabilitationszentren und -kliniken intensiv getestet um festzustellen, wie die neue Technologie in die Behandlungspläne integriert werden kann. In diesem Rahmen konnten bereits fast 100 Personen mit Hilfe von Ekso wieder gehen. „In den letzten 40 Jahren gab es kaum einen Fortschritt in der Entwicklung orthopädischer Geräte für Menschen mit kompletter Querschnittlähmung, die es ihnen erlauben, auch nur über kurze Strecken zu gehen“, erklärt Dr. Kristjan T. Ragnarsson, Leiter der Rehabilitationsmedizin- Abteilung des renommierten Mount Sinai Medical Center in New York. „Der limitierende Faktor war dabei stets der hohe Energieverbrauch, den solche Bewegungen verursachen. Als motorisiertes Exoskelett kann Ekso den Energieverbrauch reduzieren und es Menschen mit einer Querschnittlähmung ermöglichen, zum ersten Mal nach ihrer Verletzung wieder zu gehen.“
„In Europa wird das Gerät zunächst in Reha-Zentren für Wirbelsäulenverletzungen unter klinischer Aufsicht eingesetzt, aber wir hoffen das Einsatzgebiet in Kürze auch auf andere Krankheitsbilder auszuweiten“, sagt Andy Hayes, Managing Director für EMEA bei Ekso Bionics. „Unsere Vision ist ein persönliches Gerät, das in den eigenen vier Wänden angewendet werden kann und eine Bereicherung des Alltagslebens und ideale Ergänzung zum Rollstuhl darstellt.“
Weitere Informationen im Web: Ekso Bionics
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