3242 Schmetterlingsarten sind darin verzeichnet – alle Arten, die in den vergangenen 250 Jahren in Bayern verbreitet waren. Der Münchner Schmetterlingsforscher Andreas Segerer von der Zoologischen Staatssammlung und Fachamateur Alfred Haslberger haben das nach eigenen Angaben umfangreichste Werk dieser Art in Bayern zusammengestellt. Zwei Jahre lang trugen die Forscher Material aus etwa 400 000 elektronischen Datensätzen und noch nicht digitalisierten Quellen zusammen. Dabei listeten die Wissenschaftler 100 Arten mehr als bisherige Zusammenstellungen.
Sie registrierten dabei einen starken Rückgang der Artenvielfalt: So sind heuer nur noch 2781 Schmetterlingsarten übrig von den insgesamt 3243 Arten, die in den vergangenen 250 Jahren in Bayern erfasst wurden. Auch die Bestände vieler Schmetterlingsarten werden immer kleiner. Die Population des Tagpfauenauges – eigentlich ein «Allerweltsschmetterling», wie Segerer meint – ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts um 90 Prozent zurückgegangen. «Wo früher zehn Tagpfauenaugen rumgeschwirrt sind, ist heute noch eines übrig», erklärt Segerer.
Verantwortlich dafür ist aus Sicht der Wissenschaftler die intensive Landwirtschaft. Die Magerwiesen in Nordbayern und in der Münchner Schotterebene beispielsweise würden stark gedüngt, sagt Segerer. Sie seien massiv mit Stickstoff belastet und daher kein geeigneter Lebensraum mehr für die Schmetterlinge. «Unser Lebensstil und die Erhaltung der Artenvielfalt schließen sich gegenseitig aus.»