21.11.2013

Filme zu Ehren von Regisseur Rainer Erler

21.11.2013, 13:17 Uhr

Rainer Erler hat den deutschen Fernsehfilm der 1960er bis 1990er Jahre maßgeblich mitgeprägt. In einer filmästhetisch oft eigenwilligen Mischung aus Thriller und Aufklärungsfilm machte er ein Millionenpublikum mit wissenschaftlichen und ökologischen Themen vertraut.

Rainer Erler Retrospektive – Das Freitagsprogramm

Freitag, 22.11.13
Ort: Werkstattkino München, Fraunhoferstr. 9, 80469 München
Tel/Fax 089. 2607250 – freier Eintritt

10.00-11.30       Plutonium (1978), 16mm-Kopie, 90min
Plutonium ist ein fiktives Dokumentarspiel um verschwundenes, hochangereichertes Spaltmaterial. Die Menge, entwendet aus einem Kernkraftwerk in einem Land der Dritten Welt, reicht aus für vier oder fünf Bomben vom Hiroshima-Typ. Eine Fernsehjournalistin deckt den internationalen Skandal auf. Sie beantwortet auch die Frage, ob sich das Material, wie behauptet, in den Händen von Terroristen befindet – oder im Besitz jenes Staates, eines totalitären und brutalen Regimes. Mit Charlotte Kerr, Wolf Roth, Werner Rundshagen, Bob Cunningham, Anton Diffring

12.00-13.30       Die Halde (1974), 16mm-Kopie, 90min
Eine gigantische Müllhalde droht die Kleingartensiedlung „Im Sonnengrund“ unter sich zu begraben. Die Menschen jedoch, die in dieser bedrohten Idylle leben, diese scheinbar so netten, freundlichen Bürger, insgeheim aber voller Hass und Neid und Aggression, nehmen das Unheil, das sie nach und nach verschlingt, nicht weiter zur Kenntnis. Rainer Erler nennt diesen Film eine „apokalyptische Komödie“.
 Mit Angelika Bender, Ekkehardt Belle, Hanns Herrmann Schaufuss, Alexander May, Bruni Löbel, Kurd Sowinetz, Willi Semmelrogge

14.00-15.30       Das blaue Palais – Unsterblichkeit (1976), DVD, 90min
Eine Gruppe internationaler Wissenschaftler bewohnt eine alte Villa, die ein ganzes Forschungsinstitut beherbergt: Das blaue Palais. Hier arbeiten Forscher an unterschiedlichsten ungewöhnlichen Projekten. Sie beschäftigen sich mit einem überbegabten Medium, Versuchen zur Unsterblichkeit und anderem. Und immer wieder geraten sie in moralische Verstrickungen. Mit Dieter Laser, Peter Fricke, Evelyn Opela, Eva Renzi u.a.

Folge 4: Der schottische Biologe Ian McKenzie hat den Schlüssel zur Unsterblichkeit entdeckt. Die Wissenschaftler des Palais untersuchen Menschen, die wissen, dass sie unsterblich sind. Mit Udo Vioff

 
Rainer Erler Retrospektive – Das Samstagsprogramm

Samstag, 23.11.13
Ort: Theatiner-Kino, Theatinerstraße 32, 80333 München
Tel. 089 – 223183 – freier Eintritt

10.00-12.00       Operation Ganymed  (1977), 35mm, 120min
Operation Ganymed, die längste und spektakulärste Raumfahrt-Expedition die jemals unternommen wurde, gilt als gescheitert. Die drei Raumschiffe mit ihrer internationalen Besatzung sind in der Magnetosphäre hinter dem Jupiter verschollen. Aber unerwartet und unbemerkt kehren fünf überlebende Austronauten – nach ihrer erfolgreichen Mission auf dem Jupiter Mond Ganymed – auf die Erde zurück. Mit Horst Frank, Jürgen Prochnow, Dieter Laser, Uwe Friedrichsen, Claus Theo Gärtner

 
12.15-14.20       Fleisch (1979), 35mm, 125min
Auf seiner Hochzeitsreise durch den Südwesten der USA wird ein junger Mann von der Besatzung einer Ambulanz gejagt und ohne ersichtlichen Grund entführt. Seine Frau, eine deutsche Studentin, gelingt es dem Anschlag zu entkommen. Ein Lastwagenfahrer, der gefrorene Rinderhälften quer durch den Kontinent von Texas nach New York transportiert, rettet sie vor ihren Verfolgern.
Um der Spur des Entführten zu folgen, begeben sich die beiden freiwillig in die Falle eines weitverzweigten, kriminellen Syndikats, das mit gekidnappten jungen Menschen skrupellosen Handel treibt – mit lebendem „Fleisch“: Belieferung von Organbanken für finanzkräftige Kunden.

Fleisch, die Geschichte einer selbstlosen Freundschaft in einer Welt des ultimativen Horrors wurde zum Kultfilm. Der Film lief in den Kinos von über 120 Ländern. Mit Jutta Speidel, Wolf Roth, Herbert Herrmann, Charlotte Kerr, Christoph Lindert, Bob Cunningham, Tedi Altice, Ben Zeller, Ron Williams

Ort: HVB-Forum, Prannerstr. 2, München
16.00-18.00       “Wie haben Sie das gemacht, Herr Erler?”
Rainer Erler hat den deutschen Fernsehfilm der 1960er bis 1990er Jahre maßgeblich mitgeprägt. In einer filmästhetisch oft eigenwilligen Mischung aus Thriller und Aufklärungsfilm machte er ein Millionenpublikum mit wissenschaftlichen und ökologischen Themen vertraut.

Und dies in spannender Erzählung, mit irritierender Bildsprache, starken Figuren, die keine Helden (mehr) sind und bei allem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse nicht wirklich Lösungen bieten. Die gibt es nur in den vereinfachten Genreformen des Unterhaltungskinos, zu dem sich Erler zwar formal, aber nicht in der thematischen Vereinfachung bekennt.

Trotz knapper Budgets atmen seine Filme in der intelligenten Adaption von Genreversatzstücken stets etwas von (erheblich teureren) Hollywood-Filmen.

Aus Anlass der Verleihung des Deutschen Regiepreises METROPOLIS (Ehrenpreis der VG Bild-Kunst für ein Lebenswerk) steht Rainer Erler zu einer Lecture im Kollegen-Gespräch mit dem Regisseur Dr. Dieter Wedel und Dr. Jürgen Kasten (GF BVR) zur Verfügung.

kg

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