Ab dem 18. Januar 2021 muss in Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmitteln eine sogenannte FFP2-Maske getragen werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen „Community-Masken“ schützen diese nicht nur andere, sondern auch den Träger selbst.
„Damit hat man doppelten Schutz!“
Saidal Rahmanzada von der Internationalen Apotheke am Münchner Hauptbahnhof
Erhältlich sind die Masken in der Apotheke. Allerdings ist Vorsicht geboten: Nicht jede Maske, auf deren Verpackung „FFP“ steht, muss auch zertifiziert sein. Wer sich sicher sein will, dass die Maske ausreichend Schutz bietet, sollte nachfragen!
Jede Apotheke muss ein Zertifikat vorliegen haben – im besten Fall mit einem TÜV Siegel. Nur dann kann man sich sicher sein, dass es sich um eine richtige FFP2-Maske handelt. Von einem Kauf im Internet rät Rahmanzada ab. Auch wenn online bestellte Masken oft günstiger sind – sicher geschützt ist man nur mit einer zertifizierten Maske aus der Apotheke.
Ab dem 25.Januar 2021 droht ein Bußgeld in Höhe von 250 Euro beim Nicht-Tragen einer FFP2-Maske in Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Die bayerische Polizei wird nach Angaben aus dem Innenministerium die Einhaltung der Maskenpflicht im Nahverkehr „verstärkt kontrollieren“ – zudem soll es auch Kontrollen der Betreiber geben. Die Bußgelder dürfen allerdings nur von der Polizei oder Ordnungsdiensten verhängt werden.
„filtering face pieces“ – partikelfiltrierende Halbmasken – so heißen die FFP-Masken ausgeschrieben auf englisch. Ursprünglich wurden sie als Staubschutzmasken benutzt – beispielsweise im Arbeitsschutz.
Im medizinischen Bereich werden FFP-Masken schon länger eingesetzt. Pflegekräfte oder ärztliches Personal kann sich so schützen, wenn sie infizierte Patienten behandeln und eng mit ihnen in Kontakt kommen.
Die FFP2-Maske besteht aus verschiedenen Vlies-Lagen, die ineinander gelegt sind und hindert bis zu 95% aller Partikel daran, dass wir sie während des Tragens einatmen, verrät uns Dr. Nils Postel, Infektiologe aus München.
In der Maske befindet sich eine spezielle Filterschicht, welche elektrostatisch aufgeladen ist. So werden nicht nur die größere Partikel abgefangen, sondern auch die deutlich kleineren, aber gefährlichen Aerosol-Tröpfchen aus der Ein- und Ausatemluft entfernt.
FFP2-Masken sind daher ein wesentlich besserer Schutz, als eine FFP1-Maske, ein chirurgischer Mund-Nase-Schutz – oder Schal und Stoffmaske.
„Die Maske muss unterhalb der Augenlinie sitzen und nicht auf der Nasenspitze. Außerdem befindet sich bei allen FFP2-Masken ein Metallsteg, bei diesem ist es besonders wichtig, dass man ihn kräftig am Nasenrücken andrückt. Wichtig auch für Bartträger: den Bart möglichst rasieren, weil sonst ein „Beistrom“ entsteht und dadurch die Schutzwirkung der Maske nicht mehr gewährleistet ist.“
Dr. Nils Postel, Infektiologe aus München
Die FFP2-Masken sind grundsätzlich Einmalprodukte und können nicht gewaschen werden! Allerdings muss die Maske nicht nach jedem Einkauf weggeworfen werden.
„Wir tragen die FFP2-Maske hier 8-10 Stunden täglich und wechseln sie alle 2-3 Tage aus.“
Dr. Nils Postel, Infektiologe aus München
Wichtig für die Aufbewahrung der Maske ist, dass sie nicht geschlossen aufbewahrt wird, also zum Beispiel in der Jackentasche. Besser ist es, die Maske z.B. an einer Türklinke aufzuhängen, damit sie trocknen kann.
Dafür brauchen Sie für jeden Wochentag eine FFP2-Maske: Nach dem ersten Tag hängen Sie die „Montags-Maske“ an einen Haken, lassen sie lufttrocknen und verwenden sie erst am nächsten Montag wieder. In der Zwischenzeit kann sie vollkommen austrocknen und Keime sterben ab. Das Ganze können Sie dann mit jeder einzelnen „Wochentagsmaske“ wiederholen, aber maximal fünf Mal! Dann sollten die Masken weggeworfen werden.
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Beim Abnehmen der Maske sollte diese nicht an der Vorderseite berührt werden. Sollten sie doch einmal mit der Hand die Vorderseite der Maske berühren, dann unbedingt Hände waschen. Die Maske am besten an den Ohrbändern anfassen und vorsichtig vom Gesicht ziehen.
Ja! Es sind auch vergleichbare oder höhere Standards sind erlaubt. Das Innenministerium nennt konkret: FFP3, N95, P2, KF94, DS und KN95. Masken dieser Kategorien schützen – sofern korrekt getragen – besser vor dem Coronavirus als Stoffmasken, besonders auch den Träger selbst.