Nach dem neuen milliardenschweren TV-Deal hat sich Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen für die anstehende Verteilung positioniert. «Die DFL hat am Donnerstag das Ergebnis der TV-Rechte-Auktion für die kommenden vier Spielzeiten verkündet. Ich glaube, ein sehr erfreuliches Ergebnis und Spitzenleistung aller Beteiligten», sagte Dreesen auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München. «Wir als Bayern stehen zum Solidarprinzip der Liga. Aber wir sind auch das Zugpferd dieser Liga.»
Forderung für Verteilung der TV-Gelder
Man fordere deshalb, «dass unsere Leistung bei der Verteilung klar honoriert wird. Solidarität darf nicht bedeuten, die Starken ein- oder auszubremsen. Solidarität heißt Gerechtigkeit: Wer die Liga antreibt, muss auch entsprechend belohnt werden – sonst gefährdet sie ihre eigene Zukunft», erklärte Dreesen. «Kein Bundesligist hat eine größere Strahlkraft als der FC Bayern. Regional, national und international.»
Die Deutsche Fußball Liga kassiert mit dem Verkauf der nationalen TV-Rechte für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 insgesamt 4,484 Milliarden Euro. Das ist ein Plus in Höhe von 84 Millionen Euro im Vergleich zu den aktuell gültigen Abschlüssen.
Forderung an die FIFA
Dreesen sprach auch über der sportlichen Ziele nach einer Saison ohne Titel. Er erinnerte vor den Mitgliedern im BMW Park an das verlorenen Finale dahoam 2012 und dass sich der Mannschaft in dieser Saison am 31. Mai in der Allianz Arena wieder diese Chance bietet, auch wenn es noch ein weiter Weg sei. «Unsere Spieler wissen das auch», sagte Dreesen. «Wir waren mit der letzten Saison nicht zufrieden. Wir haben die Ansprüche, die wir als Club an uns haben, und die Ihr an uns habt, nicht erfüllt», sagte der Vorstandschef den Mitgliedern.
Nach dem Finale dahoam freut sich der FC Bayern auch auf die Club-WM in den USA. «Ich erwarte - und das möchte ich deutlich sagen - auch von der FIFA, dass sie ihre Geschwindigkeit bei der Vermarktung dieser WM erhöht», sagte Dreesen. Dieser Wettbewerb müsse sich «auch ökonomisch rechnen».
Eine erneute Absage gab es an eine diskutierte Super League. «Mit uns wird es keine Super League geben! Auf keinen Fall. Diese Tür ist zu», hob Dreesen hervor. Dafür gab es langanhaltenden Beifall.
Seit Mai 2023 an der Spitze
Dreesen gehört dem Münchner Vorstand schon seit Februar 2013 an, von Februar 2014 an war der Diplom-Kaufmann stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Seit Mai 2023 steht er als Nachfolger von Oliver Kahn an der Spitze. Dreesens Vertrag war im vergangenen Monat bis zum 30. Juni 2027 verlängert worden. «Meine Ernennung war auch ein Zeichen für Beständigkeit, nach über einer Dekade als Finanzvorstand», sagte Dreesen.