Bild: David-Wolfgang Ebener
15.11.2022

Falsche Aussagen & Verfolgung Unschuldiger: Münchner Polizisten wurden verurteilt

Münchner Polizeibeamte erhalten Bewährungsstrafen

Im Rahmen des Drogenskandals im Münchner Polizeipräsidium leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungsverfahren in weiteren Delikten unabhängig vom Betäubungsmittelmissbrauch gegen 37 Polizeibeamte ein.

Zwei bereits suspendierte Beamte wurden jetzt zu jeweils einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung verurteilt.

Gegenstand des Verfahrens war ein Vorfall bei einer Kontrolle vor einer Bar in München. Damals soll es zu einer Rangelei gekommen sein. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die Polizisten danach falsche Aussagen getätigt haben und somit einen Unschuldigen vor Gericht gebracht haben. Einer von ihnen wurde auch wegen Weitergabe und Besitz von Betäubungsmitteln verurteilt.

Die Justiz sei ebenfalls auf die Handy-Chats der Beamten aufmerksam geworden. Die Chats zwischen den Angeklagten und weiteren Polizei-Kollegen seien "menschenverachtend und abscheulich". Die Richterin sagte sie habe "in Abgründe geblickt, die ich nicht für möglich gehalten hätte."


Koks-Skandal um Polizei ruft Ermittlungen auf den Plan 

Der Drogenskandal um das Münchner Polizeipräsidium wurde 2020 nach einer großen Razzia öffentlich. Im Mittelpunkt der Affäre um koksende Polizisten steht ein Drogendealer. Dieser hat weitere Ermittlungen ins Rollen gebracht - und hat somit für weitere Strafverfolgungen an Polizisten gesorgt.

Aktuell wurden von den Ermittlungsverfahren gegen 37 Beamte 15 eingestellt, drei weitere gegen eine Geldauflage. In zwölf Fällen wurde ein Strafbefehl beantragt, in acht Fällen Anklage erhoben - so auch im Fall des aktuellen Prozesses.

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