21.03.2014, 15:28 Uhr
Die rund 50 Kilometer von München entfernte Justizvollzugsanstalt (JVA) hat für 31. März zu einer Informationsveranstaltung nur für Medienvertreter eingeladen. Die Gefängnisleitung zeigt Journalisten ausgewählte Teilbereiche wie Unterkünfte, Arbeits- und Freizeiträume. Dabei sind auch Foto- und Filmaufnahmen möglich – in Haftanstalten die absolute Ausnahme.
Ob bei dem Rundgang auch die Zelle gezeigt wird, in der Hoeneß seine Haftstrafe absitzen muss, geht aus der Einladung nicht hervor, gilt aber als unwahrscheinlich. Nach der Visite beantwortet die Gefängnisleitung Fragen zum Strafvollzug in ihrem Haus. Der wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilte Ex-Präsident des FC Bayern München muss schon in wenigen Wochen in Landsberg einrücken.
Das Gefängnis ist ein geschichtsträchtiger Ort. Dort saß Adolf Hitler nach seinem gescheiterten Putschversuch von 1923 an wegen Hochverrats ein. Während seiner 13-monatigen Haft schrieb er sein Pamphlet «Mein Kampf». Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen die Amerikaner den Festungstrakt entkernen – Hitlers Zelle gibt es daher nicht mehr. Anstelle der Zellen steht heute der Arbeitstrakt. Die meisten der etwa 550 männlichen Gefangenen dort sind zum ersten Mal in Haft.
dpa-infocom / ak