Im Prozess um das Zugunglück von Bad Aibling mit zwölf Toten haben seit Montag Bahnmitarbeiter vor Gericht das Sagen. So habe der 40-Jährige Fahrdienstleiter einem Kollegen schon kurz nach 7.00 Uhr am Telefon gesagt: «Die Kacke ist jetzt richtig am Dampfen.»
Der Fahrdienstleiter muss sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Beim Zusammenstoß der Züge waren im Februar 12 Menschen ums Leben gekommen und 89 teils lebensgefährlich verletzt worden. Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn gestanden, die Nahverkehrszüge durch Setzen eines Sondersignals gleichzeitig auf die eingleisige Strecke geschickt zu haben. Zudem gab er zu, verbotenerweise im Dienst auf seinem Smartphone gespielt zu haben.
Für Montag waren vor dem Landgericht Traunstein mehrere Zeugen geladen. Entgegen der Ankündigung des Gerichts war die Zeugenbefragung des Mitarbeiters jener Firma, von der das Fantasy-Spiel «Dungeon Hunter 5» stammt, am Montag nicht vorgesehen.