Die Arbeiter seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd, Stefan Sonntag. Lebensgefahr bestehe aber nicht. Es gebe auch keine größeren Zerstörungen.
Der Unfall ereignete sich gegen 8.00 Uhr bei Schweißarbeiten. «Die Leute sind sehr schnell geborgen worden. Es hat alles reibungslos funktioniert», sagte Bergwerkssprecher Peter Botzleiner-Reber. Die Arbeiter hätten unter anderem Verbrennungen erlitten. Über die Schwere der Verletzungen war zunächst nichts Genaueres bekannt. Einer wurde aber offenbar nur leicht verletzt.
Besucher waren nicht betroffen – der Schauteil des Bergwerks war noch nicht geöffnet. Zudem ereignete sich der Unfall im Bereich der Salzgewinnung abseits des für Gäste zugänglichen Bereichs. Dennoch blieb das Bergwerk am Mittwoch für Besucher geschlossen. Voraussichtlich sollte auch den ganzen Tag die Arbeit in den Schächten ruhen.
Die Arbeiter hatten in einem sogenannten Bohrspülwerk an einer Maschine für den Salzabbau geschweißt. Ob es einen Defekt am Schweißgerät gegeben habe oder ob Staubentwicklung eine Rolle spielte, sei noch unklar. «Die Ursache muss erst analysiert werden», sagte Botzleiner-Reber.
In Berchtesgaden wird das Salz nass in rund 30 sogenannten Bohrspülwerken abgebaut. Dabei wird ein Hohlraum mit Süßwasser gefüllt und das Salz ausgespült. Durch eine 20 Kilometer lange Leitung wird die Sole in die Saline nach Bad Reichenhall gepumpt und dort zum Bad Reichenhaller Salz weiterverarbeitet.
Seit vielen Hundert Jahren wird in Berchtesgaden das «weiße Gold» abgebaut. Schon um 1193 wurde die Salzgewinnung erstmals erwähnt, 1517 wurde der Petersberg-Stollen angeschlagen und damit das Salzbergwerk Berchtesgaden gegründet. Berchtesgaden hat damit eines der ältesten Salzbergwerke Deutschlands.