20.09.2012

Expeditionen und Elch «Hubertus» - Oktoberfest lockt mit Neuheiten

20.09.2012, 16:40 Uhr

Auch heuer startet das Oktoberfest mit neuen Attraktionen. Kinder können das Oktoberfest erstmals auf eigenen Expeditionen erkunden; außerdem lockt der singende Elch «Hubertus» und bei der Geisterbahn Shocker können Passanten mitgruseln: Bilder der Horrorfahrt werden live nach draußen übertragen. Zwei Tage vor dem Start des größten Volksfestes der Welt präsentierte am Donnerstag der neue Wiesn-Chef Dieter Reiter mit OB Ude die Neuheiten.

Die beiden SPD-Politiker, die einträchtig zusammen im Kettenkarussell zum Höhenflug ansetzten, haben auch politisch gemeinsame Pläne: Ude will Nachfolger von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) werden. Reiter, derzeit Wirtschaftsreferent, möchte dann das Amt des Oberbürgermeisters übernehmen.

«Dass es ein friedliches Fest wird – das ist der oberste Wunsch», sagte Ude. «Es darf nichts passieren, und dann hoffe ich, dass das Wetter gut ist», sagte Reiter, der erstmals die Festleitung von der in den Ruhestand gegangenen Tourismuschefin Gabriele Weishäupl übernimmt.

Reiter sorgte schon mit Plänen für Furore, von 2013 an in den Bierzelten mehr freie Plätze für Gäste ohne Reservierung zu schaffen. Das würde spontanen Besuchern und damit vor allem Einheimischen zugute kommen – aber die Wirte murren.

Wegen des Zentral-Landwirtschaftsfests (ZLF), das alle vier Jahre im Südteil des Festgeländes stattfindet, sei es eine «kleine» Wiesn, sagte Reiter. Dafür gebe es Verbesserungen. Unter anderem bietet das Fest mehr für Kinder, etwa ein Forscherspiel, zu dem es ein Sammelquartett gibt. Am Familienplatzl sind notfalls sogar Windeln für die Kleinsten zu haben, wie Schausteller-Sprecher Edmund Radlinger vom «Münchner Weißbiergarten» sagte. Dort spielt auch ein restauriertes Orchestrion aus den 1950er Jahren auf. Ein Verbot von Glasflaschen soll mehr Sicherheit bringen – das Rote Kreuz muss alljährlich zahlreiche Schnittverletzungen verarzten. Die Wirte bemühen sich zugleich um mehr umwelt- und Klimaschutz. Löwenbräuwirt Wiggerl Hagn etwa spart mit LED-Lampen und Gebäudetechnik Strom.

Ude wird das Oktoberfest am Samstag um 12.00 Uhr mit dem Anstich des ersten Bierfasses starten. Bis zum 7. Oktober werden sechs Millionen Gäste erwartet. «Ich freue mich auf das Anzapfen – und werde genau schauen, wie es geht», sagte Reiter. Denn 2014 möchte er an Udes Stelle stehen – der dann wiederum an Seehofers Platz die erste frisch gezapfte Maß bekommen möchte.

Zu dem geplanten Wechsel von Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) nach Bayern sagte Ude. «Ich halte das für einen durchaus geschickten Schachzug.» Allerdings bedeute er auch einen Rückzug der CSU aus der Bundespolitik. «Da ist ja die CSU schon schwach vertreten – ein Innenminister, der das nie werden wollte, und ein Verkehrsminister, der es nie lernen wird.»

dpa-infocom / kg

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