14.06.2012

Europäischer Erfinderpreis für Münchner Unternehmer

14.06.2012, 16:25 Uhr

Zwei von fünf Titeln sind bei einer Art «Erfinder-EM» nach Deutschland gegangen, einer davon nach Bayern. Stefener erhielt die Auszeichnung in der Kategorie «Kleine und mittelständische Unternehmer». Josef Bille von der Universität Heidelberg wurde als «Vater» der Augen-Laserkorrekturen für sein Lebenswerk geehrt.

 

Die beiden Auszeichnungen verdeutlichten die «herausragende Position deutscher Forscher und Ingenieure in zukunftsweisenden Technologien», sagte der Präsident des in München ansässigen EPA, Benoît Battistelli. Stefener, Gründer der Smart Fuel Cell AG (SFC) in München, entwickelte mit zwei Kollegen die erste tragbare Brennstoffzelle (Direct Methanol Fuel Cell/DMFC). Die Anwendungsgebiete reichen von Elektrofahrzeugen, Wohnmobilen, Jachten über anspruchsvolle Sicherheits- und Überwachungssysteme bis hin zu militärischen Zwecken.

Stefener äußerte sich nach der Preisverleihung «ziemlich beeindruckt, was hier an Technologien vertreten war. Das ist unglaublich», sagte der 42-Jährige telefonisch der Nachrichtenagentur dpa. «Das sind Erfindungen, die die Welt veränderten.» Es sei eine «unglaubliche Ehre, dabei mittendrin zu sein». Die Auszeichnung betone die Glaubwürdigkeit seiner Erfindung gerade im Hinblick auf die Energiewende.

Die tragbare Brennstoffzelle interessiert Stefener spätestens seit seinem Studium des Chemieingenieurwesens und des Maschinenbaus an der Universität Dortmund. Im Jahr 2000 promovierte der Erfinder an der Technischen Universität (TU) München über «Elektrodenstrukturen für Direktmethanol-Brennstoffzellen». Im selben Jahr gründete er die SFC, aus der er aber mittlerweile ausgeschieden ist. 2006 kam ebenfalls in München die elcomax GmbH hinzu, vier Jahre später die Tochter Elcore GmbH. In seinen Betrieben beschäftigt er rund 60 Mitarbeiter.

Der zweite deutsche Preisträger Bille hat nahezu 100 Patente zur Augenheilkunde angemeldet und ist Mitbegründer von fünf Start-Ups (neuen Unternehmen) mit etwa 1000 Beschäftigten und 300 Millionen Euro Jahresumsatz.

Der Europäische Erfinderpreis wird seit 2006 jährlich in fünf Kategorien vergeben. Im Kopenhagener Schauspielhaus überreichte der dänische Kronprinz Frederik die Auszeichnungen.

dpa-infocom / kg

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