Die Europäische Union hat ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2040 soll eine „tabakfreie Generation“ geschaffen werden. Dazu will die EU die Raucherquote auf unter fünf Prozent senken und das Rauchen aus dem öffentlichen Raum weitgehend verbannen. Ein Vorschlag des Europäischen Parlaments sorgt nun für hitzige Diskussionen.
Der geplante EU-Vorschlag sieht vor, das Rauchverbot auf nahezu alle öffentlichen Orte auszuweiten. Darunter fallen:
Die Begründung: Der Schutz vor Passivrauch und Aerosolen, die besonders Kinder, Schwangere und ältere Menschen gefährden. Die 450 Millionen Bürger der EU sollen von einem konsequenten Nichtraucherschutz profitieren.
Nicht jeder begrüßt den Vorschlag. Der Verband der Rauchtabakhersteller (VdR) hält das Vorhaben für überzogen. Auch der Bund der europäischen Steuerzahler sieht ungelöste Fragen:
Michael Jäger, Präsident des Bundes der Steuerzahler, nennt die Pläne „inkonsistent und heuchlerisch“ und fordert: „Die EU sollte nicht jeden Aspekt unseres Lebens regulieren.“
Deutschland nimmt jährlich rund 14,7 Milliarden Euro durch die Tabaksteuer ein – zusätzlich zur Mehrwertsteuer. Bei einer Schachtel Zigaretten für 8,70 Euro gehen 5,35 Euro an den Staat. Kritiker fordern, diese Einnahmen stärker für Präventionsprogramme und die Bekämpfung von Tabakschäden zu nutzen.