11.05.2017

ESC: Levina soll Deutschlands Ehre retten

ESC am Samstag, den 13. Mai 2017 mit 26 Künstler und Künstlerinnen

Rund 200 Millionen Menschen weltweit werden am Samstagabend wieder gebannt vor den Fernsehgeräten sitzen, wenn sich 26 Künstler und Künstlerinnen aus Europa und Australien in den musikalischen Ring begeben. Für Deutschland geht die bislang nahezu unbekannte Levina mit ihrem Song „Perfect Life“ an den Start. Sie konnte sich in einem Vorentscheid klar gegen vier weitere Kandidaten durchsetzen. Nachdem Deutschland in den beiden Vorjahren jeweils Letzter wurde, wiegt die Last auf Levinas Schultern vor der 62. Ausgabe umso schwerer.

Deutschland hofft auf Punkte aus den Nachbarländern

Dabei stehen die Chancen nicht schlecht, dass Deutschland diesmal ein Debakel erspart bleiben wird. Zumindest bei den Wettanbietern bewegt sich „Perfect Life“ im oberen Mittelfeld, und auch Levina selbst gibt sich vor ihrem ersten Auftritt vor einem Weltpublikum optimistisch. Sie versuche mit ihrem Lied „etwas sehr Positives und Motivierendes auszustrahlen“. Verrückt machen lasse sie sich vom ganzen Trubel nicht. Ganz im Gegenteil strebe sie sogar einen Platz im oberen Drittel an. Beistand erhielt die 25-Jährige unter anderem bereits von Lena Meyer-Landrut, die 2010 sensationell den ESC für Deutschland gewann.

Zudem kann sich die Wahl-Londonerin Levina wohl auf nahezu sichere Punkte aus den deutschen Nachbarländern freuen. Wie eine ESC-Grafik von Interwetten zeigt, erhielten die Deutschen in den letzten zehn Jahren die meisten Punkte aus der Schweiz, Dänemark und Österreich. Auch aus den Niederlanden gab es in der jüngeren ESC-Vergangenheit überdurchschnittlich viele Zähler. Auffällig dabei: Deutschland selbst hat ganz andere Favoriten als die eigenen Nachbarn. Die Höchstpunktzahlen aus der Bundesrepublik gingen zuletzt bevorzugt an Russland, Griechenland und die Türkei. Die Niederlande hingegen befinden sich nicht einmal in den Top 10.

Faire Punkteverteilung

Für eine vermeintlich fairere und aussagekräftigere Punkteverteilung sorgt auch 2017 in Kiew das überarbeitete Vergabesystem. Wie bereits im Vorjahr in Stockholm werden die Voting-Ergebnisse von Fachjury und Zuschauern wieder getrennt voneinander verkündet. Statt wie bis 2015 maximal 12 kann jede Nation nun bis zu 24 Zähler aus einem Land erhalten.

Die glorreichen Lena-Jahre sind vorbei

Doch auch, wenn Levina wohl auf Nachbarschaftshilfe hoffen darf, die Favoriten für den diesjährigen Grand-Prix-Sieg kommen mal wieder aus anderen Ländern. Ganz vorne dürften die Beiträge aus Italien und Portugal mitmischen, Belgien rechnet sich immerhin Underdog-Chancen aus. Für Deutschland hingegen scheinen diese Zeiten der Vergangenheit anzugehören. Nach drei erfolgreichen Jahren, eingeläutet durch Lenas Sieg 2010, belegten die Deutschen in den letzten vier Jahren stets die hinteren Plätze. Unvergessen bleibt Ann Sophies Auftritt vor zwei Jahren, als sie mit null Punkten Letzte wurde.

Gesamtbilanz

Ganz so schlecht sieht die deutsche Statistik allerdings nicht aus, blickt man auf die Gesamtbilanz seit der Premiere 1956 in Lugano. Mit zwei Gesamtsiegen belegen die Deutschen immerhin den zehnten Rang. Erster sind übrigens die Iren, die in den 90er-Jahren unglaubliche vier Titel innerhalb von fünf Jahren gewinnen konnten.


Promotion

Zur Übersicht

Auch interessant