15.05.2014

Es geht voran! Endlich wieder Bauarbeiten am Elefantenhaus

15.05.2014, 14:50 Uhr

Das Elefantenhaus, erbaut im byzantinischen Stil vom Münchner Architekten Emanuel von Seidl, gilt als Wahrzeichen von Hellabrunn. Doch der mehr als 100 Jahre alte Bau litt so stark unter den ammoniakhaltigen Dämpfen des Elefantenurins, dass im Herbst 2010 ein Teil der Rabitzdecke einstürzte. Die Zugfestigkeit des Stahls sowie die erforderliche Betonfestigkeit waren nicht mehr gegeben. Das Haus wurde für die Öffentlichkeit gesperrt und für Elefanten und Giraffen jeweils ein Interimsgebäude erstellt. Zu Pfingsten 2013 konnten die Giraffen in ein neues, eigens für sie gebautes Giraffenhaus umziehen.

Nach dem Auszug der Tiere erfolgten Sicherungsmaßnahmen am Elefantenhaus, eine Bauwerksuntersuchung und Vorplanungen für das Gestaltungskonzept. Als besondere Herausforderung entpuppte sich, die Sanierung des denkmalgeschützten Kuppelbauwerks für die verschiedenen Anspruchsgruppen – Tiere, Tierpfleger, Besucher und Denkmalschutz – befriedigend umzusetzen. Letztendlich entschied der Tierpark, dass eine neue Kuppel als Stahlkonstruktion errichtet werden soll. Diese wird eine sehr viel höhere Haltbarkeit haben,
da ihr die Dämpfe der Tiere nichts anhaben können. Die Stadt München unterstützt den Tierpark Hellabrunn bei der Sanierung des Elefantenhauses mit 15 Millionen Euro.

Panoramakuppel des Elefantenhauses im Tierpark Hellabrunn

Aufgrund der Entscheidung, das Elefantenhaus nicht in gleicher Bauweise zu sanieren, wie es 1914 erbaut wurde, könnte die Denkmalschutzbehörde den Denkmalschutz des Gebäudes aufheben. Nach Abriss der Kuppel wird sein Denkmalschutzstatus erneut geprüft werden.

Die offizielle Abbruchgenehmigung für die Kuppel liegt mittlerweile vor. Auflagen für den Kuppelabbruch sind eine umfangreiche Dokumentation und die Vorlage einer geprüften Statik. Für Ende August 2014 ist ein Abbruch der Kuppel mit einer Lockerungssprengung anberaumt. Da solch ein Abbruch gut vorbereitet werden muss, haben die Baumaßnahmen jedoch bereits angefangen: Um Baufreiheit zu bekommen, werden Zufahrtswege erschlossen und müssen Besucherwege zeitweise gesperrt werden. Anschließend muss die Dachhaut des Elefantenhauses entfernt werden.

Schließlich wird die komplette Infrastruktur aus dem alten Elefantenhaus in ein Provisorium verlegt, das auf der ehemaligen Giraffen-Außenanlage errichtet wird: Es werden Elektroleitungen umgelegt, die Bestandsheizkessel im alten Haus demontiert und in Provisorien umgesetzt. Durch diese Maßnahmen kann der Betrieb des Elefanten-Provisoriums und des Schildkrötenhauses während der bis voraussichtlich Ende 2015 andauernden Sanierungsphase aufrechterhalten werden.

Bereits seit 14. Januar 2014 prüft der Fachbereich Untere Denkmalschutzbehörde der Lokalbaukommission (LBK) den Bauantrag für Umbau und Sanierung des restlichen Elefantenhauses (ohne Kuppel).
„Wir freuen uns sehr, dass die Bauarbeiten am Elefantenhaus endlich vorangehen“, sagt Beatrix Köhler, Kuratorin und Interimschefin des Tierparks. „Unser Elefantenbulle Ludwig ist mittlerweile drei Jahre alt und braucht als pubertärer Elefantenbulle eine eigene Anlage. Wir stehen unter enormem Zeitdruck und können uns aus tierhalterischen sowie wirtschaftlichen
Gründen keine Verzögerung leisten.“

Christine Gerner auf dem Dach des Elefantenhauses im Tierpark Hellabrunn

Hier sehen Sie drei Ansichten, wie das neue Elefantenparadies aussehen wird:

Presse Tierpark Hellabrunn, kg

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