Mindestens zwei Menschen kamen bei witterungsbedingten Unfällen ums Leben. Während sich mit steigenden Temperaturen die Lage am Montagvormittag in Franken wieder etwas entspannte, sorgten in Teilen Oberbayerns und dem Voralpenland Schneefälle weiter für schwierige Straßenverhältnisse, wie die Polizei berichtete. Für die nächsten Tage rechnet der Deutsche Wetterdienst – von höheren Lagen abgesehen – vorerst nicht mit größeren Neuschneemengen. Die Schneefallgrenze steige auf rund 600 Höhenmeter.
Allein in Mittelfranken, wo ergiebige Niederschläge für eine bis zehn Zentimeter hohe Schneedecke sorgten, zählte die Polizei am Wochenende 537 Unfälle, gut die Hälfte davon witterungsbedingt, wie ein Nürnberger Polizeisprecher berichtete. 135 waren es zwischen Sonntag 20.00 Uhr bis Montag 8.00 Uhr im nördlich Oberbayern, zehn davon mit Verletzten. 54 Glätteunfälle mit sechs Verletzten registrierten die Ordnungshüter in Niederbayern. In Unterfranken gab es mehr als 130, in der Oberpfalz rund 50 Unfälle bei Schnee und Glätte.
Tödlich endeten zwei witterungsbedingte Unfälle. Auf der Bundesstraße 289 im Landkreis Kulmbach starb eine 18-Jährige laut Polizei nach dem Zusammenstoß ihres Autos mit einem Wagen auf der Gegenfahrbahn. Grund des Zusammenstoßes am späten Sonntagnachmittag war wohl Glätte. In Nürnberg erlag ein 23-jähriger Beifahrer bei einer Kollision zweier Autos auf schneebedeckter Straße seinen schweren Verletzungen.
In den meisten Unfällen kamen die ins Schlittern geratenen Autofahrer dagegen mit Blechschäden davon, wenn sie gegen Zäune, Laternenpfähle oder Brückengeländer prallten. Bei Bad Brückenau (Landkreis Bad Kissingen) wurde am Montag ein Pannenhelfer bei einem Unfall auf schneeglatter Fahrbahn schwer verletzt. Glück im Unglück hatte dagegen ein Autofahrer im Cham/Oberpfalz, als er mit seinem Wagen auf schneebedeckter Fahrbahn ins Schleudern geriet; dabei schlitterte die Limousine in den Straßengraben und blieb nach Polizeiangaben auf dem Dach liegen. Der 29-Jährige blieb bei dem Unfall unverletzt.
Zu schaffen machten die kräftigen Schneefälle zeitweise auch dem Münchner Flughafen. Dort fielen am Sonntag nach Angaben eines Sprechers 13 Flüge aus, sechs davon wegen witterungsbedingten Behinderungen auf dem Frankfurter Flughafen, einer wegen Problemen in Saarbrücken. Am Montag sei der Flugverkehr dagegen wieder weitgehend störungsfrei verlaufen. Da die über Nacht abgestellten Maschinen vor dem Start enteist werden mussten, sei es allerdings zu kleineren Verspätungen gekommen. Bei der Deutschen Bahn behinderte unter anderem eine Weichenstörung auf der Münchner S-Bahn-Strecke den Berufsverkehr. Ein Eisblock habe die Weiche blockiert. Ähnliche Problem gab es auch in Vilseck (Landkreis Amberg-Sulzbach).