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Für den Bau 23.05.2024

Erste Planungen bei der Bahn für neue Fernverkehrsstrecke München - Ingolstadt

Die Deutsche Bahn startet erste Vorplanungen für den Bau einer neuen schnellen Fernverkehrsstrecke von München nach Ingolstadt, einschließlich des seit Jahrzehnten fehlenden Fernbahnhofs am Münchner Flughafen. Dies verkündete der scheidende DB-Konzernbevollmächtigte Klaus-Dieter Josel am Donnerstag bei seiner finalen Pressekonferenz in München. Im Zuge des geplanten „Deutschlandtakts“ wird laut DB-Analyse künftig eine größere Kapazität erforderlich sein, erklärte Josel. „Da wäre es unabdingbar, dass wir eine Neubaustrecke von Ingolstadt nach München bauen.“

Da der Münchner Flughafen derzeit abseits des bestehenden Fernverkehrsnetzes liegt, wäre der Bau eines Anschlusses nur für Fluggäste nicht wirtschaftlich gewesen, so Josel. Wenn jedoch eine neue Strecke im nördlichen Oberbayern geplant wird, könnte diese über den Flughafen führen. „Das ist der Weg, den wir gerade mit dem Bundesverkehrsministerium, dem Freistaat Bayern, der Lufthansa und vor allem dem Flughafen diskutieren“, sagte Josel. Es gebe verschiedene konzeptionelle Überlegungen, „aber klar ist, wir haben beim Bund schon mal den Fuß in der Tür.“

Im Gegensatz zum Frankfurter Flughafen, der über einen eigenen Fernverkehrsbahnhof verfügt, fehlt dieser am zweitgrößten deutschen Flughafen in München seit seiner Eröffnung 1992. Der Deutschlandtakt ist ein Zukunftskonzept der DB nach Schweizer Vorbild, das einen 30-Minuten-Takt im Fernverkehr zwischen den wichtigsten deutschen Städten und halbstündliche Verbindungen im Regionalverkehr zwischen den größeren „Knotenbahnhöfen“ vorsieht. Die Planung zum Ausbau des Schienennetzes richtet sich mittlerweile an diesem Ziel aus. Die bisherige Schnellstrecke München-Nürnberg wurde 2006 in Betrieb genommen.

Josel geht nach 21 Jahren an der Spitze der DB in Bayern in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird ab 1. Juni Heiko Büttner, Chef der Münchner S-Bahn. Der scheidende Konzernbevollmächtigte war der Hauptansprechpartner der bayerischen Politik, von der Beschaffung neuer Züge bis hin zu Großprojekten wie der ICE-Strecke nach Berlin. Wegen seiner ruhigen und sachlichen Art wurde Josel von vielen Politikern geschätzt. Zum Abschied äußerte Josel den Wunsch nach größerem politischen Rückhalt für die Bahn angesichts des Sanierungsbedarfs im Schienennetz und der Verzögerungen bei Aus- und Neubauvorhaben: „Wir schaffen große Projekte in Deutschland nur mit aktiver Unterstützung der Politik.“

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