Fahrgäste der S-Bahn in München warten an einer Haltestelle auf eine S-Bahn. Foto: Sven Hoppe/Archiv
01.03.2018

Erneut Störung bei Münchner S-Bahn im Berufsverkehr

Eine Signalstörung am Rosenheimer Platz hat am Donnerstagmorgen wieder zu Ausfällen geführt. Die Gleise 1 bis 3 am Ostbahnhof waren am Morgen daher gesperrt. Einzelne Linien fielen aus, andere mussten über den Südring umgeleitet werden oder früher wenden, wie ein Sprecher der S-Bahn sagte. Betroffen seien alle Linien gewesen.

Fahrgäste waren gezwungen, auf U-Bahnen, Busse und Trams umzusteigen – oder sich andere Wege zu suchen. So waren auch die alternativen Verkehrsmittel am Morgen völlig überfüllt. Nach rund 45 Minuten konnte die Signalstörung behoben werden. Allerdings hielten die Verspätungen an. Bereits in den Vortagen hat es im S-Bahn-Verkehr erheblich Probleme gegeben.

Nach der Pannenserie bei der Münchner S-Bahn fordert die Landtags-SPD Rechenschaft von der Staatsregierung. «Das S-Bahn-Chaos im Verantwortungsbereich des Freistaats wird ein parlamentarisches Nachspiel haben», sagte Fraktionschef Markus Rinderspacher. In einem Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, verlangt die SPD einen Bericht der Regierung im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Landtags zu Störungen durch die anhaltende Kälteperiode und Maßnahmen, um die Probleme zu beheben.

Störung bei der S-Bahn fast an der Tagesordnung

Am Montag hatte es wegen Defekten massive Einschränkungen auf der Stammstrecke gegeben. Dienstag legte eine Stellwerkstörung den Bahnverkehr von und zum Flughafen lahm. Mittwoch war am Morgen der Ostbahnhof wegen einer Weichenstörung gesperrt. Die Stammstrecke quer durch die Münchner Innenstadt ist die wichtigste Verkehrsader in der Landeshauptstadt. Rund 840.000 Menschen nutzen die S-Bahn. Das sind mehr als zwei Drittel der Passagiere im Schienenverkehr Bayerns.

«Die Pannenserie ist politisch hausgemacht», sagte Rinderspacher. Die Staatsregierung müsse ihre Kontrollpflichten wahrnehmen und bei den Verkehrsunternehmen im eigenen Verantwortungsbereich auf Verbesserungen pochen. Bayern bezahle schließlich für das Angebot.

Auch hält er mehr Informationen für die Kunden für zwingend. «Wenn Tausende wartende Pendler auf den Bahnsteigen frieren und bibbern, brauchen sie wenigstens verlässliche Ansagen, ob und wann die S-Bahn kommt.» Es gehe auch um die Frage nach Entschädigungen.


dpa-infocom

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