Bild: Silas Stein
03.12.2020

Erfolgreiche Festnahme falscher Polizeibeamte in der Türkei

31 Verdächtige wurden festgenommen!

Der Generalstaatsanwaltschaft und der Polizei in Izmir ist es gelungen, einen bedeutenden Schlag gegen das Callcenter und dessen Führung zu landen. Laut  türkischen Medien soll es 31 Festnahmen, darunter auch die relevanten Führungsköpfe der Organisation  und 48 Wohnungs- und Geschäftsdurchsuchungen gegeben haben. Außerdem sollen  1,5 Millionen Euro, sowie 200.000 US Dollar Bargeld, 5 kg Gold, 20 bis 25 Armbanduhren, fünf verschiedene, illegale Schusswaffen und außerdem viele Immobilien, Fahrzeuge und Firmenanteile beschlagnahmt worden sein.

Nach drei Jahren haben die Ermittlungen zum Erfolg geführt

Seit 2017 wurde gegen die Führungsköpfe eines Callcenters in Izmir, welche in mehreren Fällen für große Vermögensschäden der letzten Monate in München verantwortlich sind, ermittelt. Diese Täter gelten als Erfinder der Betrugsmasche „Falsche Polizeibeamte“.  Die Organisation soll deutschlandweit ihr Unwesen getrieben haben – deswegen hat die Münchner Polizei zusammen mit dem Polizeipräsidium in Heilbronn und dem Düsseldorfer LKA gegen die Täter ermittelt.

Der Führungschef hatte sich in die Türkei abgesetzt

Der Kopf der Organisation war im Jahr 2012 als damals 23-Jähriger aus dem Bremer Landgericht geflüchtet und hatte sich in die Türkei abgesetzt. Seine Mittäter in Izmir befanden sich in der Vergangenheit allesamt in Deutschland und wurden teilweise nach schwerwiegenden Straftaten abgeschoben oder sind ebenfalls aus Deutschland geflüchtet. Gleichzeitig zu den Ermittlungen in Deutschland wurden in der Türkei Ermittlungen geführt – die jetzt zum Erfolg geführt haben!

Das steckt hinter der Betrugsmasche „Falsche Polizeibeamte“

Immer wieder bringen Betrüger auch in München vor allem ältere Menschen dazu, ihnen hohe Summen Geld auszuhändigen – nicht selten stecken dahinter kriminelle Banden aus dem Ausland. Den Opfern wird dabei am Telefon vorgetäuscht, dass die Polizei anrufen würde. Die Betrüger behaupten beispielsweise eine Einbrecherbande geschnappt zu haben, die die Daten der Opfer mit sich führten. Es stehe nun zu befürchten, dass die Wertsachen des älteren Opfers, Bargeld, Schmuck zu Hause und auch auf der Bank in Gefahr seien und darum durch einen Polizisten geschützt werden müssen. So bringen die Kriminellen ihre Opfer dazu, den Tätern ihre Wertsachen zu überreichen.

Dadurch verlieren die Betrogenen nicht nur oft ihr ganzes Hab und Gut, sondern tragen auch extreme seelische Schäden davon. Häufig verlieren sie ihr gesamtes Vertrauen in die Polizei und Staatsanwaltschaft.

Zur Übersicht

Auch interessant