Im Vorfeld warnt der Bayerische Elternverband vor unnötiger Panik. Ein schlechtes Zwischenzeugnis sei kein Grund, einem Kind Vorwürfe zu machen, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Gemeinsam mit dem Kind und der Lehrkraft eine Lösung zu finden, sei viel sinnvoller. Landesvorsitzender Martin Löwe rät dazu, am Zeugnistag erst einmal die Anstrengung der Kinder, die sie in jedem Fall erbracht hätten, anzuerkennen. Die Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten sollte erst später erfolgen. Noten allzu ernst zu nehmen, erzeuge großen Druck auf die Schüler und nehme vielen die Freude am Lernen.
Zwischenzeugnis – neuer Service in Bayern: Chat für Schülern und Eltern
Unterdessen verschärft sich der Lehrermangel an Bayerns Grund- und Mittelschulen, wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Donnerstag in München mitteilte. Demnach gehen zum Ende des ersten Schulhalbjahres am Freitag 450 Lehrerinnen und Lehrer an den Grund- und Mittelschulen in den Ruhestand. Das Kultusministerium werde etwa die Hälfte dieser Stellen mit Zweitqualifizierern, also Lehrkräften aus Realschulen und Gymnasien, besetzen. Allerdings sei man bei der GEW gespannt, wie die restlichen Lücken gefüllt werden sollten.
«Die Grund-, Mittel- und Förderschulen leiden nach wie vor unter einem massiven Lehrkräftemangel», sagte Ruth Brenner, Sprecherin der GEW-Landesfachgruppe Grund- und Mittelschulen in Bayern. «Jetzt kommen die Pensionierungen und die Krankheitswelle hinzu. Wie das Kultusministerium diese Lücken schließen will, erschließt sich uns nicht.» Gut 200 weitere Stellen mit qualifizierten Kollegen zu besetzen, sei ein Ding der Unmöglichkeit.