02.01.2020

Zwei Monate altes Baby ausgesetzt - Ermittlungen laufen

Demnach handelt es sich um einen 28-jährigen Mann und seine 31-jährige Ehefrau, die in unmittelbarer Nähe zum Fundort des Babys in Schwabing wohnen.

Der Vater des Kindes sei noch während des Einsatzes vor Ort angetroffen worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Hintergründe zu den Motiven waren zunächst unklar. Laut Polizei wird derzeit geprüft, ob ein strafrechtlicher Hintergrund vorliegt und das Baby vorsätzlich ausgesetzt wurde.


Bild: Peter Kneffel – Blick auf die Glastür hinter der das Findelkind gefunden wurde

Das zwei Monate alte Mädchen war kurz nach 14 Uhr von Passanten in einem Hausdurchgang – hinter einer Glasscheibe – gefunden. Das Kind lag in einer Babyschale und war in einer Fleecedecke eingewickelt. Trotzdem war das Baby unterkühlt. Die Kleine wurde vorsorglich zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht – ihr geht es nach Polizeiangaben soweit gut. Das zuständige Jugendamt wurde informiert und kümmert sich darum, wie es mit dem Kind weitergeht.

Laut Polizei wird geprüft, ob das Baby vorsätzlich ausgesetzt wurde oder aus Nachlässigkeit vergessen wurde. Dabei müssen Kinder nicht ausgesetzt werden, um sie anonym abzugeben. In München gibt es gleich zwei Anlaufstellen, sogenannte Babyklappen: Einmal am Klinikum in Schwabing und beim Kloster St. Gabriel.

Wie viele Kinder tatsächlich in solche Klappen gelegt werden, ist nicht bekannt. Eine Studie des Bundesfamilienministeriums ergab anhand von Adoptionszahlen für 2016 bundesweit 151 Fälle von «anonymen Formen der Kindesabgabe». Allerdings sind dabei nicht nur Babyklappen aufgeführt, sondern auch anonyme Geburten, anonyme Arm-in-Arm-Übergaben und Aussetzungen.

dpa-infocom

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