Außerhalb von Verkehrsverbunden ist es manchmal schwierig zu durchschauen, welches Ticket man für welche Verbindung braucht. Im Großraum München wird es nun für viele Menschen einfacher. Beim MVV steht eine Erweiterung an, das hat der Stadtrat final mitgeteilt. Der Freistaat und die Landeshauptstadt sind Hauptgesellschafter. Auch die Landkreise München, Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck und Starnberg sind beteiligt.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der Münchner Verkehrsverbund in seinen Grenzen unverändert, nun steht die erste Erweiterung des MVV an. Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember werden die Stadt Rosenheim, der Landkreis Rosenheim, der südliche Teil des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen und der Landkreis Miesbach neu dazukommen. Unmittelbar zuvor hatte, nach zahlreichen anderen Instanzen, auch der Wirtschaftsausschuss der Stadt München dem Vorhaben zugestimmt.
Damit wird das MVV-Netz zum ersten Mal seit seiner Gründung im Jahr 1971 erweitert. Für den Kunden bedeutet das quasi ein Nahverkehrssystem aus einer Hand, besonders bei der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel. Denn unabhängig davon, ob ein Fahrgast Bus, Tram, U-Bahn, S-Bahn oder Regionalzüge – oder eine Kombination daraus – nutzt, benötigt er nur einen einzigen Fahrschein. Die Fahrpläne werden im Verbundgebiet aufeinander abgestimmt, und häufig wird es für die Kunden sogar günstiger.
Nach dem ersten Schritt im Dezember sollen voraussichtlich 2024 auch die Landkreise Landsberg, Weilheim-Schongau und Mühldorf hinzukommen. In einer dritten Stufe könnten die Landkreise Garmisch-Partenkirchen und Landshut sowie die Stadt Landshut aufgenommen werden – hier sind aber noch keine entsprechenden Beschlüsse gefasst.