13.09.2016

Ein Jahrhundert Bettenrid in München: 1916 – 2016

„Schlafen ist doch keine Kunst. Gut schlafen schon.“ ist nicht nur ein Buch über 100 Jahre Bettenrid, sondern auch ein Stück Münchner Einzelhandelsgeschichte. Es erzählt, wie aus einer kleinen Bettfedernreinigung ein bayernweit bekanntes Fachgeschäft wurde. Es erzählt von einem Familienunternehmen, das immer schon ein Gespür dafür hatte, seine Produkte mit ihrem wichtigsten Nutzen, dem guten Schlaf, zu verbinden. Und es erzählt von einem Unternehmen, das den Mut hatte, seine Kernbotschaft manchmal sogar in bayerisch-deftige, aber stets humorige Werbung zu verpacken.


Bettenrid Chronik – Rückblick

1916 von Rosa Zaininger als Bettfedernreinigung gegründet, wird Bettenrid dank des unternehmerischen Mutes ihrer Tochter Hedwig Rid zum bekanntesten Bettengeschäft Münchens. Ihr Sohn Dr. Günther Rid baut Bettenrid zu einem über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Fachgeschäft aus.


Seit 1953 besteht das Bettenrid Haus in der Neuhauser Straße 12, seit 1968 das Haus in der Theatinerstrasse 47 und seit 1989 in Frankfurt. Dr. Günther Rid führt das Unternehmen vorausschauend und mit innovativen Werbestrategien bis Anfang der 1990er-Jahre. 1988 gründet er die Rid Stiftung, die bis heute den mittelständischen, bayerischen Einzelhandel fördert. Nach seinem Tod im Jahre 1992 geht Bettenrid als Unternehmen in die Rid Stiftung über.

Die Ausführliche Chronik zu 100 Jahre Bettenrid finden Sie hier.

Bettenrid im Jahr 2026 – Ausblick

Robert Waloßek, Geschäftsführer von Bettenrid, über die künftige Entwicklung von Bettenrid und die damit verbundenen Herausforderungen:
„Wir verdanken Dr. Rid unseren Leitspruch ‚Nicht nur gut sein, sondern zu den Besten gehören‘, weg von der Masse, hin zu Klasse. Das gilt auch heute und dazu gehört die konsequente Individualisierung des Angebots. Daran arbeiten wir auch in der Zukunft weiter. Allerdings hat sich das Kaufverhalten in den letzten 20 Jahren so grundsätzlich verändert wie die Spielregeln der Wirtschaft. Wachstum findet in Zeiten des E-Commerce im Einzelhandel fast nur noch online statt. Auch für uns war es ein langer Weg hin zu einem gut funktionierenden Onlinegeschäft. Aus einem Traditionshaus macht man nun mal nicht über Nacht ein Multi-Channel-Unternehmen. In Zukunft werden wir alles daran setzen, ein ganzheitlicher Spezialist für den Kunden zu werden. Das Wichtigste sind und bleiben unsere Kundinnen und Kunden. Für sie müssen wir unser Versprechen ‚Ihr Schlaf in besten Händen‘ einlösen und das mit allem, was heute möglich ist. Das können wir nur mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie machen den entscheidenden Unterschied auf diesem herausfordernden Weg in die offene Zukunft des Einzelhandels. Wenn uns das gelingt, blicken wir nicht nur zurück auf eine überaus beeindruckende Vergangenheit, sondern in eine sehr viel versprechende Zukunft.“


Werbung mit Witz

Dass gut schlafen nicht nur eine Kunst ist, sondern auch künstlerisch mit viel Witz in Szene gesetzt werden kann, hat Bettenrid immer wieder gezeigt. Zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit namhaften Karikaturisten wie Ernst Hürlimann, Dieter Hanitzsch oder dem Illustratoren-Ehepaar Traudl und Walter Reiner, deren „Münchner im Himmel“ für das Unternehmen warb.

Traudl und Walter Reiner

Der „Münchner im Himmel“ ist die dienstälteste Werbefigur von Bettenrid. Einst ersonnen vom Volksdichter Ludwig Thoma, gibt ihm das Illustratoren-Ehepaar Traudl und Walter Reiner in den 1950er-Jahren ein Gesicht, eine Sprache und zwei Flügelchen. Damit macht es den grantelnden Dienstmann Alois Hingerl zu einer Ikone bayerischer Volkskultur. Auf die anfänglichen Schwarz-Weiß-Spots folgen Ende der 1980-er Jahre humoristische Aquarelle, die für Anzeigen-Plakate und Schaufenster-Werbung eingesetzt wurden.

Ernst Hürlimann

Kaum einer hat das Gesicht von Bettenrid so lange geprägt wie er: Die Zusammenarbeit von Karikaturist Ernst Hürlimann (*1921 – †2001) und Bettenrid dauert von den frühen 1960er- bis in die 1970er-Jahre. Hürlimanns Figuren haben Kanten, sind greifbar menschlich, authentisch. Und sie sind witzig. Zusammen mit Texter Helmut Seitz, der ebenfalls für die Süddeutsche Zeitung arbeitet, entwickelt Hürlimann Wort-Bild Geschichten um Figuren wie ‚Amandus Schlapp’. Auch in den 1960er-Jahren klagen die Deutschen über Müdigkeit, Überarbeitung und Erschöpfung. Die Suche und Sehnsucht nach Erholung begleitet den Berufsalltag von Millionen von Menschen. Damals wie heute. Gerade deswegen ist Ernst Hürlimanns ‚Amandus Schlapp’ weiterhin aktuell. Mit den kraftraubenden Tücken des Großstadtalltags geht Hürlimann humorvoll ins Gericht. In 85 kleinen Bildgeschichten begleitet man Amandus durch sein geplagtes Leben. 2016 würdigt Bettenrid sein Werk und macht ‚Amandus Schlapp’ zum Key Visual der Jubiläums-Kampagne.

Dieter Hanitzsch

1989 entscheidet sich Bettenrid für eine Retro-Kampagne und engagiert einen der besten Karikaturisten seiner Zeit: Dieter Hanitzsch. Er kreiert „Familie Schlummermaier“, die auf riesigen Plakaten im Münchner Stadtgebiet oder in wöchentlich erscheinenden ganzseitigen Anzeigen ihren Auftritt haben. Mit Seele und Selbstironie fangen die „Schlummermaiers“ den Zeitgeist der späten 80-er und frühen 90-er Jahre in München ein.

Schlafen ist doch keine Kunst. Gut schlafen schon.

Herausgeber: Günther Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel
Erschienen im Palm und Enke Verlag, Erlangen
ISBN 978-3-7896-1015-8 / Euro 19,95

Das Buch ist ab Mitte September in den Bettenrid Häusern in München und Frankfurt, im Onlineshop bettenrid.de und im Buchhandel erhältlich.


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