30.06.2017

Ehe für alle

Heute hat der Deutsche Bundestag in einer historischen Stunde die Ehe für alle geöffnet.

 

Die Abgeordneten stimmten mit 393 Ja-Stimmen bei 623 abgegebenen Stimmen mehrheitlich für die Gesetzesänderung, darunter mit 75 Stimmen aus der Union, deutlich mehr als erwartet.

Sieben CSU-Bundestagsabgeordnete haben für die Ehe für alle gestimmt. Dies waren nach Angaben des Deutschen Bundestags vom Freitag Bernd Fabritius, Astrid Freudenstein, Hans Michelbach, Wolfgang Stefinger, Dagmar Wöhrl, Tobias Zech und Gudrun Zollner. Silke Launert hat sich bei der Abstimmung enthalten, wie aus einer Übersicht hervorgeht. Matthäus Strebl und Marlene Mortler haben nicht mit abgestimmt.

CSU-Chef Horst Seehofer hatte sich gegen die Ehe für alle ausgesprochen, es den Bundestagsabgeordneten seiner Partei aber überlassen, ihrer eigenen Überzeugung folgend zu votieren.

Münchens OB Dieter Reiter:

„Endlich! Das ist eine historische Entscheidung, die längst überfällig war. Heute ist nicht nur ein guter Tag für gleichgeschlechtliche Paare, sondern ein guter Tag für echte Gleichberechtigung in unserem Land.“

Die Münchner Grünen feiern das Abstimmungsergebnis zur Öffnung der Ehe im Deutschen Bundestag als Erfolg langfristiger politischer Überzeugungsarbeit der Grünen auf allen Ebenen. Der gesamte Vorstand der Münchner Grünen dankt den Mitgliedern ihrer Bundestagsfraktion, insbesondere Volker Beck, der sein Lebenswerk, den Kampf für eine vollständige Gleichstellung von Lesben und Schwulen, mit diesem Gesetz krönt.
Hermann „Beppo“ Brem, Vorsitzender der Münchner Grünen: „Die Diskriminierung von Homosexuellen endgültig abzuschaffen war lange fällig! Dem beharrlichen Drängen der Grünen im Bundestag und ihrer Überzeugungsarbeit in die Gesellschaft hinein ist es zu verdanken, dass nun endlich auch homosexuelle Paare im Wortsinn werden heiraten können. Wegbereiter für diese Entwicklung war nicht zuletzt, dass die Grünen 2001 als ersten Schritt die eingetragene Lebenspartnerschaft durchgesetzt haben. Und jetzt sind es wieder wir Grüne, die das Fenster zu einer gesellschaftlichen Öffnung weit aufgerissen haben.“
 
Gudrun Lux, Vorsitzende der Münchner Grünen: „Wir sind froh, dass ein langer Weg, den unsere Partei zusammen mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern gegangen ist, an einem glücklichen Ende angekommen ist. Die Mehrheit der Bevölkerung war längst weiter als die Große Koalition in Berlin. Nicht zuletzt die klare Aussage der Grünen auf ihrem Programm-Parteitag, keine Koalition ohne „Ehe für alle“ einzugehen, hat den Druck auf die anderen Parteien erhöht und letztlich den Stein ins Rollen gebracht. Jetzt muss das Gesetz schnell praktisch umgesetzt werden.“

Radparcours durchs Viertel, Kundgebung am Gärtnerplatz und Party im Schwulenzentrum

Das Münchner Schwulenzentrum Sub begrüßt die Entscheidung und lädt ab 20 Uhr zu Prosecco und Torte in die Müllerstraße 14. Der Fahrradkorso am Rindermarkt startet bereits um 18.30 Uhr und endet in einer Kundgebung am Gärtnerplatz um 19 Uhr

„Ein längst fälliger Schritt“, sagt Sub-Geschäftsführer Kai Kundrath. „Bei aller Freude! Wir begrüßen die Einführung der Ehe für alle. Sie war aber auch nötig, denn sie schafft Gerechtigkeit, wo bislang ein Unterschied gemacht wurde, und stellt endlich alle gleich.“

Zur Feier des Tages veranstaltet das Münchner Schwulenzentrum heute am Freitag, 30. Juni, ab 18.30 Uhr einen Radparcours. Er startet am Rindermarkt und führt bis zum Gärtnerplatz, wo der CSD München mit seinen vier Trägervereinen Sub, LeTRa, Münchner Aids-Hilfe und Rosa Liste gegen 19 Uhr zur Kundgebung lädt. Es sprechen Thomas Niederbühl, Stadtrat Rosa Liste, Rita Braaz von der Lesbenberatung LeTRa und Sub-Geschäftsführer Kai Kundrath. Die Veranstaltung endet gegen 20 Uhr.

Im Anschluss: Party im Sub mit Hochzeitstorte und Prosecco für alle! Solange in der Müllerstraße 14 eben der Vorrat reicht. Wir gratulieren!

teilweise dpa-infocom

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