24.04.2014, 11:54 Uhr
Elektrorollstuhl-Hockey ist anspruchsvoller Mannschaftssport auf höchstem Niveau – und die WM ein internationales Großereignis für alle Sportbegeisterten. Der Eintritt ist kostenlos.
Stefan Utz, Weltmeister von 2010
E-Hockey – Was ist das?
Im Prinzip ist E-Hockey wie Feld- oder Eishockey, nur sind die Spieler nicht zu Fuß oder auf Schlittschuhen unterwegs – sie sitzen im Elektrorollstuhl. Die Regeln unterscheiden sich deshalb teilweise zu denen im regulären Hockey: Der Torwart und die vier Feldspieler bekommen je nach Behinderungsgrad einen Wert von 1 bis 4 zugewiesen. Je weniger eingeschränkt sie sind, desto mehr Punkte erhalten sie. Insgesamt darf eine Mannschaft auf dem Platz die Summe von 11 nicht überschreiten. So können die unterschiedlichen Behinderungen berücksichtigt werden. Je nach Art der Behinderung der einzelnen Spieler kommen zwei verschiedene Schläger zum Einsatz: normale Freischläger und fest vorne am Rollstuhl installierte Schläger, sog. T-Sticks, für diejenigen, die eine Funktionseinschränkung der Arme bzw. nicht ausreichend Muskelkraft haben. Die Elektrorollstühle sind speziell für den sportlichen Einsatz gebaut, z.B. um besonders gut beschleunigen oder sich im Stand um die eigene Achse drehen zu können. Ziel ist es, mehr Tore zu erzielen als der Gegner. Gespielt werden zwei mal 20 Minuten. Männer und Frauen können gleichermaßen mitspielen, es gibt keine nach Geschlechtern getrennten Mannschaften und auch keine Altersbeschränkung.
Der E-Hockey-Sport nahm seine Anfänge in den 70er Jahren in München. Eine der Gründermannschaften waren die Munich Animals vom TSV Forstenried. 1986 wurde das erste Turnier gespielt, die ersten deutschen Meisterschaften folgten 1993. Im Jahre 2004 fand schließlich die erste Weltmeisterschaft in Helsinki, Finnland statt. Ein Jahr später wurde die Bundesliga im E-Hockey eingeführt. Mittlerweile ist der Sport weltweit bekannt und allein in Deutschland gibt es 16 Mannschaften.
Ermöglicht wird die WM im eigenen Land vor allem durch die Unterstützung der Landeshauptstadt München, die damit ein klares Zeichen setzen möchte, dass Menschen mit Behinderung selbstverständlich in das öffentliche Leben mit einbezogen werden und in der Mitte der Gesellschaft stehen. Ziel der Stadt München ist die Gleichstellung benachteiligter Menschen und die Förderung der Inklusion im Sport. Auch die Sponsoren, allen voran die Daimler AG als Presenting Partner und die Stiftung Pfennigparade München (Hauptpartner des Events) sowie das Bundesministerium des Inneren und das 18-köpfigen ehrenamtliche Organisation-Team tragen maßgeblich zur Realisierung der WM bei.
Stattfinden wird die WM von 6. bis 10. August 2014 im extra mit einem Spezialboden versehenen Olympia-Eissportstadion, der Heimat des Eishockeyclubs Red Bull München. Den Spielplan, das Programm und alle weiteren Informationen finden Sie unter www.ewh2014.com und auf www.facebook.com/ewh2014.
Wir freuen uns auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung!
Der offizielle Song zur E-Hockey-WM 2014:
uk/Fotos: EWH2014