Felix Hörhager/dpa
Kanntet ihr schon diese Stau-Fakten aufgeklärt 14.10.2024

Die Wahrheit über Staus: Mythen und Fakten aufgeklärt

Staus gehören für viele Autofahrer zum Alltag, besonders während der Sommerferien. Allein 2023 gab es laut ADAC mehr als 119.000 Staus auf deutschen Autobahnen – das entspricht unglaublichen 50 Jahren Stillstand! Kein Wunder, dass zahlreiche Mythen kursieren, wie man schneller durch den Stau kommt. Doch was stimmt wirklich? Wir räumen mit den bekanntesten Mythen auf!

Mythos 1: „Umwege sind schneller“

Viele Autofahrer denken, dass es sich lohnt, bei einem Stau sofort die Autobahn zu verlassen und Umwege zu fahren. Doch Studien zeigen, dass sich Umwege meist erst ab 15 Kilometern Stau lohnen oder bei Vollsperrungen wirklich sinnvoll sind. Das nachgeordnete Straßennetz kann schnell überlastet sein, wodurch der Umweg oft länger dauert als der eigentliche Stau.

Fazit: Nur bei längeren Staus oder Vollsperrungen lohnt es sich, die Autobahn zu verlassen.

Mythos 2: „Spurwechsel beschleunigt die Fahrt“

Der häufige Spurwechsel im Stau mag sich nach einem kleinen Erfolg anfühlen, weil man ständig in Bewegung bleibt. Doch in Wirklichkeit bringt es kaum Vorteile. Stauforscher Michael Schreckenberg erklärt, dass Spurwechsel den Verkehrsfluss weiter behindern und neue Stauwellen auslösen. Am Ende sind oft die gleichen Fahrzeuge um einen herum wie zuvor.

Fazit: Spurwechsel im Stau bringt nichts – besser in der Spur bleiben!

Mythos 3: „Früh einfädeln ist besser“

Ein weiterer Irrglaube ist, dass man im Reißverschlussverfahren frühzeitig die Spur wechseln sollte. Doch das führt nur dazu, dass die Spursperrung künstlich verlängert wird. Experten raten: Die Spur bis zum Hindernis nutzen und erst kurz vor dem Ende einfädeln – so wird der Verkehrsfluss weniger gestört.

Fazit: Bis zum Hindernis fahren und dann einfädeln – das spart Zeit!

Mythos 4: „Navis helfen immer“

Moderne Navis und Apps bieten Echtzeitdaten, die bei der Umfahrung von Staus nützlich sein können. Doch auch sie haben ihre Grenzen. Wenn alle das gleiche Navi nutzen und dieselbe Ausweichroute fahren, sind auch Nebenstrecken schnell überlastet. Zudem können Navis keine genauen Stauprognosen geben – hier helfen Verkehrsnachrichten im Radio besser, da sie konkrete Empfehlungen aussprechen.

Fazit: Navis sind hilfreich, aber Radio-Verkehrsmeldungen geben oft bessere Hinweise.

Mythos 5: „Durch kluges Fahren den Stau verkürzen“

Tatsächlich könnten Staus um 10 bis 20 Prozent reduziert werden, wenn Autofahrer kooperativer wären. Gelassenheit und der Verzicht auf abruptes Bremsen oder unnötige Spurwechsel tragen dazu bei, dass sich der Stau schneller auflöst. Ein regelmäßiger Abstand zum Vordermann verhindert unnötiges Stop-and-Go und erleichtert den Verkehrsfluss.

Fazit: Ruhig bleiben, Abstand halten und gleichmäßig fahren – das hilft, den Stau schneller aufzulösen.

Mythos 6: „Frühes Losfahren verhindert Staus“

Viele glauben, dass man Staus ganz einfach umgehen kann, indem man besonders früh aufbricht. Doch Stauforscher erklären, dass Staus in der Regel wellenartig entstehen und oft nicht an eine bestimmte Uhrzeit gebunden sind. Besonders an Feiertagen oder Ferienwochenenden kann es von morgens bis abends zu Staus kommen, unabhängig davon, wann man losfährt.

Fazit: Frühes Losfahren ist keine Garantie, Staus zu umgehen. Es hilft, Verkehrsmeldungen zu verfolgen und flexibel zu planen.

Mythos 7: „Bei Regen gibt es keine Staus“

Ein weiterer Irrglaube ist, dass schlechtes Wetter wie Regen oder Schnee für weniger Verkehr sorgt und somit Staus verhindert. In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall: Bei schlechtem Wetter fahren viele Autofahrer vorsichtiger und langsamer, was den Verkehrsfluss erheblich beeinträchtigt. Das führt häufig zu mehr Staus als bei gutem Wetter.

Fazit: Regen und Schnee können Staus sogar verstärken, da sich der Verkehr verlangsamt.

Mythos 8: „Die linke Spur ist immer die schnellste“

Viele Autofahrer glauben, dass man auf der linken Spur am schnellsten vorankommt. Doch das ist nicht immer der Fall. Gerade im Stau kann es passieren, dass sich die linke Spur häufiger verlangsamt, während die rechte Spur überraschend schneller ist. Zudem kann das ständige Aufschließen auf den Vordermann und abruptes Bremsen den Verkehr weiter behindern.

Fazit: Die linke Spur ist nicht automatisch die schnellste – oft ist Geduld auf der rechten Spur die bessere Wahl.

Fazit: Kooperation statt Hektik

Viele Stau-Mythen erweisen sich als irreführend. Der beste Weg, um den Stau erträglicher zu machen, ist ein gelassenes und kooperatives Verhalten im Verkehr. Wer die Spur wechselt oder hektisch versucht, Zeit zu sparen, verlängert oft den Stau für alle. Bleiben Sie ruhig, nutzen Sie verlässliche Quellen wie Verkehrsnachrichten und überlegen Sie gut, ob es sich lohnt, den Stau zu umfahren.

Zur Übersicht

Auch interessant