Um ganze zwei Jahre soll die Premiere des weltweit bekanntesten Passionsspiels verschoben werden – ursprünglich war ein Start am 16. Mai diesen Jahres geplant.
Für die Oberammergauer Passionsspiele 2020 waren insgesamt 103 Vorstellungen, von Mai bis Oktober geplant. Das Passionstheater in Oberammergau umfasst knapp 4.500 Sitzplätze und ist die größte Freiluftbühne mit überdachtem Zuschauerraum weltweit. Erwartet wurden rund 450.000 Zuschauer aus aller Welt.
Für die Gemeinde Oberammergau und die Spielleitung steht die Gesundheit der Bevölkerung an erster Stelle. Die Corona-Pandemie hat es unmöglich gemacht das diesjährige Spiel fertig zu stellen, ohne die Mitwirkenden und Gäste zu gefährden.
Auch das neue Infektionsschutzgesetz hat in die Entscheidung, das Stück zu verschieben, mit hineingespielt. Ursprünglich war eine Verschiebung der Premiere auf den Herbst diesen Jahres geplant – nach einer Risikoeinschätzung des Gesundheitsamtes sei das jedoch nicht möglich. Über einen langen Zeitraum soll es noch ein hohes Infektionsrisiko geben, weshalb eine Veranstaltung in der Größenordnung der Passionsspiele nicht durchführbar wäre – das Risiko, neue Infektionsketten entstehen zu lassen sei zu hoch.
Die Oberammergauer Passionsspiele sind das weltweit bekannteste Passionsspiel. In einer mehrere Stunden dauernden Aufführung stellen die Dorfbewohner Oberammergaus die letzten fünf Tage im Leben Jesu nach.
Die Aufführungen gehen auf ein Gelübde aus dem Jahr 1633 zurück. Damals gelobten die Oberammergauerinnen und Oberammergauer das Leiden, Sterben und die Auferstehung Christi aufzuführen, wenn niemand mehr an der Pest sterben sollte.
Dieses Gelübde wollen die Oberammergauer weiterhin erfüllen. Daher beginnen derzeit die Planungen, um das Passionsspiel 2022 zur Aufführung zu bringen. Die Premiere ist für den 21. Mai 2022 vorgesehen.
Bereits in der Vergangenheit kam es zu Verschiebungen oder gar Absagen der Passionsspiele. 1770 konnten die Passionsspiele aufgrund eines Generalverbotes nicht stattfinden, 1940 verhinderte der Zweite Weltkrieg eine Aufführung.
Auch zum Passionsspiel 1920 beschloss der Gemeinderat, die Vorbereitungen für die Passion angesichts der hohen Zahl an Gefallenen des 1. Weltkrieges nicht voranzutreiben, jedoch konnten die Passionsspiele 1922 nachgeholt werden.
Für die Rückerstattung der bereits erworbenen Karten und Arrangements werden zwei Möglichkeiten angeboten: Voraussichtlich ab dem 6. April können Reservierungen für die diesjährigen Vorstellungen in eine Reservierung für 2022 umgewandelt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Stornierung der Karten und Arrangements, hierbei erhalten Sie eine Rückerstattung des Kaufpreises.
Informationen und Rückerstattungs-Formulare finden Sie demnächst hier: www.passionsspiele-oberammergau.de.