Je nach Stimmungslage „Villa Kunterbunt“ oder „die pink-grüne Hölle“ nennen die Echinger Schüler ihre Realschule, berichteten zwei Lehrer, die anlässlich des Feierakts zum zehnjährigen Bestehen der Imma-Mack-Realschule am Donnerstag einen kurzweiligen Überblick über die Schulchronik boten. Und tatsächlich ist es die „ins Auge stechende“ Farbgebung, die einem als erstes an der Schule auffällt.
Im Laufe der Veranstaltung wird aber deutlich, dass diese Schule viel mehr ausmacht: Rektorin Gertraud Weber, dabei seit der ersten Stunde, begrüßt Ehrengäste aus Politik und Kirche und berichtet von den Anfängen der Schule mit gerade einmal 183 Kindern und 9 Lehrern im Schuljahr 2005/2006, damals noch in Containern unweit des heutigen Standorts. Ein Jahr später konnte das heutige Schulgebäude bezogen werden, das seit damals und noch immer Anlass zu Gesprächen gibt: die auffällige Farbgebung mitten im Echinger Wohngebiet war nicht von Anfang an gern gesehen – doch sie wurde bald zum Programm der Schule! Denn „bunt“ sollte das Schulleben sein, sowohl auf die Aktivitäten inner- und außerhalb des Lehrplans bezogen, als auch auf das Miteinander von Schülern vieler Nationalitäten. Und um dieser Ausrichtung einen offiziellen Namen zu geben, bewarben sich Schüler und Kollegium bei einer europaweiten Initiative von Schülern für Schüler, die sich gegen jede Form der Diskriminierung einsetzen und dürfen sich ab jetzt offiziell Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage nennen.
Zu diesem Thema fertigten die Schüler und Lehrer den Film „Wir sind bunt“:
Zum Schulprofil der Imma-Mack-Realschule gehört auch die Inklusion, seit Beginn gibt es eine Partnerklasse der Lebenshilfe Freising, deren Schüler auch beim Programm des Festaktes dabei waren und zusammen mit Sechstklässlern den Hit „Ein Hoch auf uns“ zum Besten gaben.
In den Festreden von, unter anderem, Robert Scholz als Vertreter von Landrat Hauner und dem Ministerialbeauftragten Wilhelm Kürzeder wurde immer wieder vom Auftrag gesprochen, den sich die Schule mit ihrem Namen gegeben hat: Imma Mack war eine Ordensschwester der Kongregation der Armen Schulschwestern, die unter Lebensgefahr KZ-Insassen versorgt hat. Noch heute ist die Schule dem Orden sehr verbunden und hat von diesem zur Namensgebungsfeier im Mai 2007 das Bundesverdienstkreuz der inzwischen verstorbenen Imma Mack als Geschenk erhalten.
Der Festakt mit vielen von Schülern und Lehrern gestalteten Programmpunkten gab einen Einblick in die engagierte Stimmung an der Imma-Mack-Realschule. Am kommenden Montag empfängt die Schulfamilie um die hundert Flüchtlinge, für die schon vor zwei Wochen ein Notlager in der Turnhalle aufgebaut wurde (Radio Arabella berichtete).