09.04.2019

Die Abgründe der Menschheit am Oberlandesgericht in München

Oberlandesgericht München: Prozessstart gegen eine junge Frau, die zugesehen haben soll, wie ein fünfjähriges Mädchen verdurstet ist.

Wer ist die Angeklagte?

Die Frau auf der Anklagebank ist 27 Jahre alt und kommt aus Vechta in Niedersachsen. Sie soll sich 2014 im Irak der Terrorgruppe Islamischer Staat angeschlossen haben.

Was wird ihr vorgeworfen?

Die Anklageschrift ist nichts für schwache Nerven. Mit ihrem Mann zusammen soll die Frau das kleine Mädchen aus einer Gruppe jesidischer Kriegsgefangener herausgekauft und als Sklavin gehalten haben. Die Kleine hat offenbar ins Bett gemacht, und zur Strafe soll der Mann sie in der glühenden Sonne angekettet haben, dort ist sie verdurstet. Die Frau soll da einfach zugesehen haben, Mord durch Unterlassen also der Vorwurf, obendrauf noch Kriegsverbrechen und Mitgliedschaft in einer terroristischen
Vereinigung.

Der Name eines Weltstars taucht auf

Die Mutter des Mädchens ist in diesem spektakulären Prozess  Nebenklägerin. Und eine ihrer Anwältinnen ist die bekannte Menschenrechtlerin Amal Clooney. Ihres Zeichens Ehefrau von Superstar George Clooney. Es ist aber offen, ob sie selbst heute beim Prozessstart dabei sein wird.

Warum wird dieser Fall in München verhandelt?

Das Oberlandesgericht in München befasst sich – wie andere größere Oberlandesgerichte in Stuttgart, Frankfurt, Hamburg oder Düsseldorf auch -schwerpunktmäßig mit Terrorverdächtigen, die aus Syrien oder dem Irak zurückkehren. Alleine 2017 und 2018 waren es laut eines Sprechers 15 Verfahren mit 22 Angeklagten, darunter fünf mutmaßliche IS-Kämpfer.


Das Oberlandesgericht in München

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