01.08.11, 10:40 Uhr
Maha Vajiralongkorn werde die vom Landshuter Gericht vor einer Freigabe der Maschine verlangte Sicherheitsleistung in Höhe von 20 Millionen Euro aus eigener Tasche zahlen, teilte sein Büro am Montag in Bangkok mit. Das Außenministerium in Bangkok wollte sich zunächst nicht äußern.
Das Büro des Prinzen betonte in der Stellungnahme, dass Vajiralongkorn (59) mit der ganzen Angelegenheit eigentlich nichts zu tun habe. Er wolle aber nicht, dass die guten Beziehungen zwischen Thailand und Deutschland belastet würden.
Die Boeing 737, die der Prinz meist selbst steuert, war bei einem seiner Besuche in München am 12. Juli von einem Gerichtsvollzieher versiegelt worden. Den Zwangsvollstreckungsbescheid hatte der Insolvenzverwalter der Walter Bau AG erwirkt, der die Maschine für thailändisches Staatseigentum hält.
Der Insolvenzverwalter Werner Scheider hat eine Millionenforderung gegen den thailändischen Staat. Dabei geht es um den Bau einer Mautstraße, an der Walter Bau bei Bangkok beteiligt war. Ein internationales Schiedsgericht hatte festgestellt, dass die thailändische Seite Vertragsregeln verletzt hat, und hatte der Firma Kompensation zugesprochen. Die Summe beläuft sich inzwischen mit Zinsen und Gebühren auf 36 Millionen Euro. Die Regierung hat bislang aber nicht gezahlt.
Die thailändische Regierung argumentiert, die Maschine gehöre dem Kronprinzen persönlich und könne deshalb im Disput mit Walter Bau nicht beschlagnahmt werden. Sie verweigerte die Zahlung der Sicherheitsleitung. Das Landshuter Gericht hat ein Rechtsgutachten zu den Eigentumsverhältnissen in Auftrag gegeben und eine Entscheidung in dem Fall frühestens Mitte September in Aussicht gestellt.
dpa-infocom/uk/ms