10.10.2013

Der Frost kommt: So machen Sie Ihre Pflanzen winterfest

10.10.2013, 17:00 Uhr

Überwintern im Haus:

Allgemein gilt: Dehnen Sie den Aufenthalt Ihrer Kübelpflanzen im Freien so lange wie möglich aus – das härtet ab! Erst wenn die Temperaturen konstant niedriger werden, holt man sie ins Haus. Krankheiten und Schädlingen macht dies das Leben schwer. Arten, die leichten Frost vertragen, können oft bis Ende Oktober draußen bleiben und genießen schon im April wieder die frische Terrassenluft.

Im Winterquartier sind zwei Parameter zu beachten, die in starker Abhängigkeit zueinander stehen: Lichtmenge und Temperatur. Dabei ist für immergrüne Arten erstere sehr viel wichtiger, obwohl letztere meist mehr Beachtung findet. Dies liegt wohl daran, dass man Temperaturen aufs Grad genau, Lichtmengen aber nur über Lux-Werte mit speziellen Geräten angeben kann. Es gilt: Gönnen Sie Ihren Schützlingen stets den allerhellsten Platz, den sie zur Verfügung haben! Denn auch dann ist die Lichtausbeute angesichts unserer mitteleuropäisch kurzen Wintertage und flacher Sonneneinstrahlungswinkel gering. Als Winterquartier kommen daher
nur sehr helle Plätze in Frage: Treppenhäuser, selten beheizte Wohnräume oder Glasbauten wie Wintergärten und Gewächshäuser. Vermeiden Sie Vorhänge, die Licht schlucken.

Je wärmer ein Standort ist, umso heller muss er sein, je kühler er ist, umso lichtärmer kann er sein. Bei Laub abwerfenden Arten sind dunkle Überwinterungsquartiere möglich, denn bei Temperaturen unter etwa 15 °C treten
die Pflanzen in eine Ruhephase, in der sie auf einen Energiesparmodus umschalten. Bei Temperaturen darüber versuchen sie dagegen weiterzuwachsen. Fehlt ihnen dann das Licht, sind fahle, dünne Triebe die Folge; die Pflanzen werden geschwächt, und Schädlinge haben ein leichtes Spiel.

Dabei ist nicht die Temperatur der Luft, sondern die der Erde entscheidend.  Klettert das Thermometer im Winterquartier tagsüber für einige Stunden auf über 20 °C, tut dies nichts zur Sache. Die Wurzeln bleiben dabei kühl und halten an ihrer Winterruhe fest. Erst lang anhaltend hohe Temperaturen, vor allem von Fußbodenheizungen, vermögen sie aufzuwecken.

Gießen Sie im Winter mit viel Fingerspitzengefühl. Die meisten Kübelpflanzen werden in dieser Zeit ertränkt! Bei Kälte führen nasse Ballen noch rascher zu Wurzelschäden als im Sommer. Gießen Sie generell erst, wenn die Erde gut abgetrocknet ist, und auch dann sehr dosiert. Der Bedarf ist während der Ruheperiode sehr gering. Bei laublosen Arten genügt es, alle zwei bis drei Wochen die Feuchte anzupassen.

Achten Sie auf Hygiene im Winterquartier. Welkes Laub wird regelmäßig abgesammelt, um keinen Nährboden für Krankheiten zu bieten. Schädlingsbefallene Pflanzen sofort isolieren und behandeln, bevor sie benachbarte Exemplare anstecken. Lüften Sie kurz, aber so oft wie möglich, wenn die Tage frostfrei sind, um die Luft auszutauschen und Pilzinfektionen vorzubeugen.

Überwintern im Freien:

Frostharte Kübelpflanzen verbringen den Winter draußen. Gewähren Sie jedoch
auch ihnen einen leichten Schutz vor Frost, Nässe und der Wintersonne. Da Frost in Pflanzgefäße sehr viel schneller und tiefer eindringt als in den gewachsenen Boden, umwickelt man die Töpfe mit Kokosmatten oder anderen isolierenden Materialien.

Gegen Nässe hilft ein regengeschützter Platz. Untergelegte Tonfüße oder Ziegel gewährleisten einen zügigen Wasserablauf. Folien als Kronenschutz sind ungeeignet, da sie als Wärmefallen zu verfrühtem Austrieb führen.



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