Mit Trommeln, Rasseln aus schwarz-gelb bemalten Dosen, Transparenten und Schirmen zogen sie bei strömendem Regen vom Rathaus zum Atommeiler. Er soll 2022 vom Netz gehen. 30 Jahre nach Tschernobyl und 5 Jahre nach Fukushima sei die Zeit aber schon jetzt reif dafür, argumentierten das Bündnis für Atomausstieg in Landshut (BüfA) und der Bund Naturschutz in Bayern (BN). Laut Veranstalter kamen 1000 Menschen, die Polizei sprach von 400.
Das AKW samt Zwischenlager liegen in der Einflugschneise des Flughafens München. «Wenn da ein Großflugzeug runterfällt, müssen Sie je nach Windrichtung Landshut räumen – oder halb Niederbayern», sagte Herbert Barthel vom BN. Die Sicherheit des Zwischenlagers müsse verbessert werden. Zudem müssten abgebrannte hoch radioaktive Brennelemente sobald wie möglich aus dem Nasslager, wo sie einige Jahre gekühlt werden, in das Zwischenlager geräumt werden. «Das Nasslager ist zu wenig geschützt», sagte Barthel. «Schon ein Kleinflugzug würde reichen, wenn es da hineinfliegt, um eine Katastrophe zu erzeugen.»
Der Landesbeauftragte des Bundes Naturschutz in Bayern, Richard Mergner, nannte nach Tschernobyl und Fukushima eine Verankerung des Atomausstiegs im Grundgesetz «eine überfällige Konsequenz».