Das 5:0 gegen den überforderten russischen Königsklassen-Neuling FK Rostow war der höchste Auftaktsieg einer deutschen Mannschaft in dem bedeutendsten Fußball-Vereinswettbewerb. «Ich bin sehr zufrieden. Wir sind konkurrenzfähig, um um den Titel mitzuspielen», sagte Ancelotti. «Aber das erste Ziel ist erst einmal der Gruppensieg.»
Rostow war am Dienstagabend nur das lockere Aufwärmprogramm für den zweimaligen Titelgewinner, der in den vergangenen drei Spielzeiten jeweils im Halbfinale an Mannschaften aus Spanien gescheitert war.
Elfmeterschütze Robert Lewandowski, Geburtstagskind Thomas Müller, Doppeltorschütze Joshua Kimmich und der eingewechselte Juan Bernat sorgten für den 13. Münchner Auftaktsieg in Serie. «Das Team ist körperlich und mental in einer guten Verfassung», kommentierte Ancelotti. Fünf Pflichtspiele, fünf Siege, 20:0 Tore – besser hätte die Amtszeit des Italieners in München nicht beginnen können.
Glücklich verließ auch Nationalspieler Joshua Kimmich das Stadion. Vor 70 000 Zuschauern hatte der 21-Jährige die eindrucksvolle Serie seiner Premierentore vollendet. Erst erzielte der Jungstar im WM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen sein erstes Länderspieltor. Dann traf er erstmals in der Bundesliga beim Sieg gegen Schalke. Und nun glückten ihm gleich seine ersten zwei Tore in der Champions League. «Viele haben gesagt, wenn man einmal trifft, dann läuft es. Derzeit läuft es einfach bei mir», meinte Kimmich, der hinzufügte: «Ich bin ja normal nicht so der Torjäger.»
«Joshua hat sehr gut gespielt. Er ist körperlich in guter Verfassung. Er ist sehr fokussiert», lobte Ancelotti den vielseitig verwendbaren Mittelfeldspieler und Verteidiger. Weltmeister Mats Hummels verließ das Stadion dagegen mit einem Brummschädel. Der Nationalspieler hatte bei einem Kopfball einen heftigen Tritt ins Gesicht bekommen und musste kurz nach der Pause ausgewechselt werden. «Er fühlte sich nicht wohl. Ich wollte kein Risiko eingehen», erläuterte Ancelotti. Noch in der Nacht wurde eine leichte Schädelprellung bei Hummels diagnostiziert.
In zwei Wochen wartet eine kniffligere Aufgabe auf die Bayern. Im Auswärtsspiel bei Atlético Madrid, dass die Münchener in der vergangenen Saison aus dem Halbfinale warf, geht es im Grunde schon darum, wer die Gruppe D gewinnen kann. Atlético siegte zum Start bei PSV Eindhoven 1:0.