04.03.2013

Bürgerbegehren von Stadtrat für Olympia-Bewerbung droht zu scheitern

04.03.2013, 12:03 Uhr

Rund 12 000 Unterschriften seien bisher eingegangen, sagte Schmidbauer am Montag der dpa. Um einen Bürgerentscheid zu erzwingen, benötigt er die Stimmen von mindestens drei Prozent der Gemeindebürger. In München sind momentan knapp eine Million Menschen bei Kommunalwahlen stimmberechtigt – insofern benötigen Schmidbauer & Co. rund 30 000 Unterschriften.

Trotz der vergleichsweise geringen Zustimmung glaubt Schmidbauer vor allem nach dem Aus des möglichen Rivalen Graubünden weiter fest an Olympische Winterspiele 2022 in München. Im Schweizer Kanton hatte am Sonntag eine Mehrheit der Wähler die Olympia-Pläne abgelehnt. «Mit Annecy und Graubünden wollen sich unsere schärfsten Konkurrenten nicht bewerben. Wenn jetzt die Verantwortlichen, Herr Ude und Herr Bach, nicht einlenken, um eine Bewerbung auf den Weg zu bringen,
hängt das nur am politischen Kalkül der beiden Personen», äußerte Schmidbauer. Er wolle weiter Stimmen für sein Bürgerbegehren sammeln, «um den Druck auf die Politik zu erhöhen».

OB Ude bekräftigt: „Wollen uns noch mal für Olympia bewerben.“

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hat dagegen seine Hoffnungen auf eine Bewerbung der Landeshauptstadt für die Olympischen Winterspiele 2022 bekräftigt. «Ich will, dass wir uns noch mal bewerben», sagte Ude am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz seiner Partei. Der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im kommenden Jahr äußerte, dass «wir nur noch das Votum des Deutschen Olympischen Sportbundes abwarten müssen, um eine Entscheidung in dieser Richtung treffen zu können».

Der DOSB macht nach der gescheiterten Bewerbung für die Winterspiele 2018 allerdings eine breite Zustimmung der Bevölkerung zur Bedingung für einen neuerlichen Versuch und will daher erst nach dem im Herbst 2013 geplanten Bürgerentscheid der Stadt München endgültig darüber entscheiden, ob er seinen Hut für die Winterspiele 2022 erneut in den Ring wirft.

Im Rahmen der Pressekonferenz wurde die zwölfmalige paralympische Goldmedaillengewinnerin Verena Bentele zudem als sportpolitische Wahlkampfberaterin von Ude vorgestellt. Die ehemalige Biathletin und Skilangläuferin soll Ude bei Themen wie Inklusion und Sportförderung beratend zur Seite stehen. Bentele war schon bei der letztlich erfolglosen Münchner Bewerbung für Olympia 2018 involviert und fungierte damals laut Ude als «starke emotionale Waffe»

dpa-infocom / ms

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