Im vergangenen Jahr waren es noch rund 8.500 Raser gewesen, die zur Kasse gebeten wurden. Warum in diesem Jahr so viel mehr Verkehrssünder erwischt wurden, konnte sich ein Sprecher des Innenministeriums nicht erklären. Den heftigsten Verstoß beging ein Mann in Neusäß bei Augsburg. Mit 160 Stundenkilometern fuhr er durch eine Tempo-70-Zone. Ihm drohen nun eine Geldstrafe, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.
«Wir müssen auch weiterhin auf verstärkte Geschwindigkeitskontrollen setzen, solange noch so viele Unbelehrbare unterwegs sind», sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Für ihn sei es unverständlich, dass vielen Autofahrern nicht bewusst sei, wie gefährlich zu schnelles Fahren sein kann.
«Raser setzen nicht nur ihr eigenes Leben auf Spiel, sondern auch das von anderen.» Überhöhte Geschwindigkeit sei oft lebensgefährlich und die Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle. Im vergangenen Jahr waren 191 Menschen wegen zu hoher Geschwindigkeit auf Bayerns Straßen ums Leben gekommen.
Genau 24 Stunden lang hatte die Polizei seit Mittwochmorgen Schnellfahrer und Raser beim siebten Blitzmarathon ins Visier genommen. An etwa 2.000 Messstellen in allen Regionen wurde die Geschwindigkeit überprüft, besonders viele Blitzer gab es auf den Landstraßen. Alle Messstellen des Blitzmarathons waren seit Ende der vergangenen Woche auf der Webseite des Innenministeriums zu finden. «Ziel unseres Blitzmarathons war, alle Verkehrsteilnehmer aufzurütteln, sich dauerhaft an die Geschwindigkeitslimits zu halten», sagte Herrmann. «Es ging uns nicht darum, möglichst viele Bußgelder einzunehmen.»