Bild: Lino Mirgeler / Archiv
05.10.2020

Wirte ziehen Bilanz zur WirtshausWiesn

Das Feiern ließen sich viele Münchener trotz ausgefallener Wiesn nicht nehmen.  In den Biergärten gab es Volksmusik, Menschen in Tracht prosteten sich zu.

Ein friedliches Anzapfen und ruhige Feierei

In gut 50 Gaststätten und Biergärten luden Wirte zur „WirthausWiesn“ mit „Ozapft is“ zum Start am 19. September und Brotzeitbrettl, Hendl oder Ochs am Spieß – dabei haben es sich viele auch nicht nehmen lassen, Dirndl und Lederhosn aus dem Schrank zu holen.

„Deutlich zeigte sich die Sehnsucht der Menschen nach Lebensfreude, nach etwas, das auch Mut macht.“

Gregor Lemke von den Münchner Innenstadtwirten

Ruhiges Volksfest im Gasthaus

Die Gäste hätten sich an Corona-Regeln gehalten und friedlich gefeiert. Auch bei der Polizei war die Aktion kein Thema, über Verstöße gegen die Auflagen sei nichts bekannt, sagte ein Sprecher.

„Die Menschen freuten sich über die wiesnmäßig geschmückten Gasthäuser und genossen die typischen Oktoberfest-Schmankerl“

 Christian Schottenhamel, Co-Wiesnwirte-Sprecher

Kein Festbierausschank, keine Wiesn-Grippe auf der Theresienwiese

Um wilde Wiesn-Ersatzfeiern mit hohem Infektionsrisiko zu verhindern, hatte die Stadt zum Start der Aktion auf der Theresienwiese, wo sonst beim Oktoberfest Millionen Liter Bier fließen, ein Alkoholverbot verhängt.

Unter der Bavaria-Statue haben sich am Sonntag einige Frauen getroffen, die normalerweise auf dem Oktoberfest die Gäste im Hofbräu-Zelt bedienen und am letzten Tag traditionell Kehraus feiern. 16 Tage Maßkrüge schleppen, Schweiß am ganzen Körper, mitunter Schmerzen und Müdigkeit – all das gab es in diesem Jahr nicht auf der Theresienwiese. „Das macht man, weil man das Wiesn-Fieber hat“, erklärte Beli Babinger, die in diesem Jahr nun mehr Zeit für ihre zwei Kinder hatte. 

Achterbahnen im Olympiapark, ein Riesenrad am Königsplatz

Kein Oktoberfest, keine Karussells? Das wollte die Stadt nicht hinnehmen und veranstaltete in den vergangenen Wochen das Alternativ-Programm „Sommer in der Stadt“. Auf verschiedenen Plätzen drehten seither Karussells. Am Königsplatz ermöglichte ein Riesenrad den Blick über München, ein 90 Meter hohes Kettenkarussell kreiste am Olympiagelände. Es gab Schießbuden, Trachtenstände, Zuckerwatte und Lebkuchenherzen – die Stadt zeigte sich am Sonntag zufrieden mit der Aktion.

dpa-infocom

Zur Übersicht

Auch interessant