In Tracht gekleidete Männer stehen in Spalier. Foto: Peter Kneffel/Archiv
16.09.2016

Bayerns Einwohner fühlen sich mit ihrem Land verbunden

Nicht einmal jeder Fünfte fühlt sich als «Deutscher», wie eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Bundesweit sieht sich knapp ein Drittel der Erwachsenen als «Deutscher». In Bayern fühlen sich damit deutlich mehr Menschen am stärksten mit ihrem Bundesland verbunden (25 Prozent) als in allen anderen deutschen Bundesländern.

Viele Menschen in Bayern geben auch ihrer Stadt (16 Prozent) oder ihrer Region (14 Prozent) den Vorrang – sie fühlen sich also beispielsweise primär als «Münchner» oder als «Franke». Zehn Prozent der Befragten gaben an, sich als «Europäer» zu fühlen und neun Prozent sehen sich als «Weltbürger».

Mehr als die Hälfte der Menschen im Freistaat verbindet mit «Deutschsein» etwas Positives, knapp ein Viertel «etwas Neutrales» und knapp zehn Prozent etwas Negatives. 50 Prozent der Befragten nannten Deutschland zudem ihr Lieblingsland in der EU, mit riesigem Abstand – genannt von zehn Prozent – folgt dann Italien.

Von den neun Nachbarländern Deutschlands ist den meisten Menschen in Bayern – nämlich 49 Prozent – auf persönlicher Ebene Österreich am nächsten. Es folgen Frankreich (elf Prozent) und die Schweiz (neun Prozent).

In Bayern hat mehr als jeder fünfte Einwohner (21 Prozent) ausländische Wurzeln. Dies geht aus Daten des Statistischen Landesamtes hervor, die am Freitag veröffentlicht wurden. Mehr als die Hälfte der Migranten besitzt demnach die deutsche Staatsangehörigkeit.

Im Jahr 2015 hatten im Freistaat nach Angaben des Landesamts rund 2,72 Millionen der 12,74 Millionen Einwohner einen Migrationshintergrund. Davon waren etwa 70 Prozent selber aus dem Ausland nach Deutschland gezogen. Das von den Zugewanderten und ihren Nachkommen am häufigsten genannte Herkunftsland war die Türkei (336 000), gefolgt von Rumänien (248 000) und Polen (202 000).

Als Menschen mit Migrationshintergrund gelten Menschen, – die keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen – oder im Ausland geboren wurden und seit 1950 zugewandert sind – oder die einen Elternteil mit ausländischer Staatsangehörigkeit haben – beziehungsweise bei denen ein Elternteil aus dem Ausland zugewandert ist.

Unter den sieben bayerischen Regierungsbezirken weisen Oberbayern mit 26 Prozent und Mittelfranken mit 24 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Menschen mit ausländischen Wurzeln auf.

dpa-infocom

Zur Übersicht

Auch interessant