Am vergangenen Mittwoch haben Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten einen zeitweisen Lockdown und strengere Kontaktbeschränkungen für Deutschland beschlossen. Auch Bayern will diese umsetzen.
Ab Montag, 02. 11. bis Ende November wird das öffentliche Leben in Bayern heruntergefahren – Schule, Kita und Unis sollen dabei solang wie möglich geöffnet bleiben. Das Gleiche gilt für den Einzelhandel. Damit wird der Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz eins zu eins umgesetzt.
Erlaubt sind Treffen von maximal 2 Haushalten mit maximal 10 Personen – sowohl im privaten, als auch im öffentlichen Raum. Zwar könne man dann beispielsweise den Nachbarn einladen, aber nicht mehrere Nachbarn, sagte Markus Söder. Auf nicht notwendige, private Reisen soll verzichtet werden.
Außerdem werden alle Arten von Veranstaltungen und Messen – ausgenommen Gottesdienste und Demonstrationen – abgesagt. Fitnessstudios, Theater, Schwimmbäder und andere Freizeiteinrichtungen müssen schließen. Auch Zoos und Museen müssen schließen, genauso wie Massagesalons und Kosmetikstudios. Friseure dürfen allerdings offen bleiben, das Gleiche gilt für Bibliotheken. Restaurants und Bars dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten, Kantinen dürfen allerdings weiterhin geöffnet haben.
Profi-Sportveranstaltungen dürfen nur noch ohne Zuschauer stattfinden, im Freizeit-Sport sind nur noch Einzelsportarten bzw. Sport zu zweit oder innerhalb der eigenen Familie bzw. mit dem eigenen Haushalt erlaubt.
Bereits seit längerem gibt es in sogenannten Corona-Hotspots härtere Maßnahmen. Darunter fallen unter anderem die Maskenpflicht an Schulen auf frequentierten öffentlichen Plätzen und am Arbeitsplatz, das ab 22 Uhr geltende Alkoholkonsumverbot auf stark besuchten öffentlichen Plätzen oder das ebenfalls ab 22 Uhr geltende Alkoholverkaufsverbot an Tankstellen und durch Lieferdienste.
Um die Situation wieder in den Griff zu bekommen, müsse man 75 Prozent aller Kontakte reduzieren, betonte Söder. Die Zahl der Städte und Landkreise mit Inzidenzwerten über 50 wachse rasant, auch die Belegung der Intensivbetten habe sich in der letzten Woche verdoppelt. Deswegen werde mit Sicherheit in den nächsten Tagen der Katastrophenfall ausgerufen, kündigte Markus Söder an.
Angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch auf die einschneidendsten Anti-Corona-Maßnahmen seit dem großen Lockdown im Frühjahr verständigt. Mit strengen Kontaktbeschränkungen und einem Herunterfahren fast aller Gemeinschafts-Freizeitaktivitäten wollen Bund und Länder die zweite große Corona-Infektionswelle in Deutschland gemeinsam brechen.