29.01.2014

Bayern richtet Kompetenzzentrum gegen Internetkriminalität ein

29.01.2014, 9:20 Uhr

Die Staatsregierung erhofft sich dadurch Verbesserungen im Kampf gegen die Internetkriminalität, die immer weiter zunimmt. 2013 sei die Zahl der Straftaten im Netz um mehr als zehn Prozent gestiegen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Die Ermittler registrierten im vergangenen Jahr gut 24.000 Fälle und eine Schadenssumme von mehr als 17 Millionen Euro.

Die Internetkriminalität ist weltweit auf dem Vormarsch. Ganz aktuell zeigt die Warnmeldung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik zu 16 Millionen gehackten E-Mail-Konten, wie schnell in der virtuellen Welt ganz reale Gefahren entstehen können. „Diesen besorgniserregenden Entwicklungen sehen wir in Bayern nicht tatenlos zu“, betonte der Innenminister. „Bereits Mitte der 1990er Jahren haben wir beispielsweise als eines der ersten Bundesländer beim Bayerischen Landeskriminalamt die Netzwerkfahndung eingeführt.

Beim LKA sind seit August 2012 sogenannte Cybercops im Einsatz. Die derzeit 25 Cybercops werden nach den Worten Herrmanns noch in diesem Jahr verdoppelt. Auch in den nächsten Jahren sei eine weitere Verstärkung geplant. Flankiert werden die organisatorischen Maßnahmen durch eine Aus-und Fortbildungsinitiative mit speziellen Leitfäden und Online-Plattformen zur Anzeigenaufnahme und Beweissicherung.

Zudem sollen hochmoderne Cyber-Labore bei der Kriminalpolizei eingerichtet werden. Auch bei der Kriminalpolizei sollen nun flächendeckend Spezialeinheiten eingesetzt werden – als Teil einer neuen Cyber-Sicherheitsstrategie. Seit vergangenem Jahr gibt es das Cyber-Allianz-Zentrum des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz. Die Cybercops verfolgen Straftaten wie Warenbetrug, Erpressung, Betrug mit Zahlungskarten oder Computersabotage. Auch Delikte wie Kinderpornografie werden von ihnen aufgespürt.

Darüber hinaus appellierte der Innenminister an die Selbstverantwortung der Internetnutzer: „Je sensibler wir mit unseren Daten umgehen, desto chancenloser sind die Täter im Netz“, betonte Herrmann. „Ich rate unseren Bürgerinnen und Bürgern insbesondere, im Internet zurückhaltend mit persönlichen Daten umzugehen, drahtlose Netzwerkverbindungen zu sichern und vorsichtig beim Download von Software und E-Mail-Anhängen zu sein.“

dpa-infocom / ck

Zur Übersicht

Auch interessant