VOJTa Herout
20.04.2020

Bayern führt Maskenpflicht in Läden und Nahverkehr ein

Bayern führt nun doch eine Maskenpflicht in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr ein. Von kommende Woche an sollen dort Mund-Nasen-Schutz, Alltagsmasken oder auch Schals Pflicht sein, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in einer Regierungserklärung im Landtag ankündigte. «Man nennt das im allgemein auch eine Maskenpflicht.» Diese werde im gesamten öffentlichen Nahverkehr gelten und in allen Geschäften, die schon jetzt geöffnet haben. Dazu zählen unter anderem auch Supermärkte.

Zudem kündigte Söder an, dass Eltern in Bayern zumindest für die kommenden drei Monate keine Kindergarten- oder Kita-Gebühren bezahlen müssen, solange diese wegen der Corona-Krise geschlossen sind. Er finde, dass eine staatlich verordnete Schließung nicht zu einer finanziellen Belastung der Eltern führen dürfe, argumentierte er.

Maskenpflicht in mehreren Bundeländern

Bayern ist damit nach Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern das dritte Bundesland mit einer Maskenpflicht. In Sachsen muss seit Montag beim Einkauf und im Nahverkehr ein Mund-Nasen-Schutz oder Schal getragen werden, in Mecklenburg-Vorpommern vom 27. April an im Nahverkehr.

Noch am vergangenen Donnerstag hatte sich das schwarz-orange Kabinett entsprechend der allgemeinen Bund-Länder-Linie darauf verständigt, dass es keine generelle Maskenpflicht, sondern ein «Mundschutzgebot» geben soll. Es sollte demnach die dringende Empfehlung gelten, in Läden und im öffentlichen Nahverkehr Mundschutz zu tragen. Söder hatte in der anschließenden Pressekonferenz lediglich gesagt, sollte das nicht reichen, «erwägen wir dann auch eine Maskenpflicht».

Nun sagte Söder: «Appelle allein werden wahrscheinlich nicht die notwendige Sicherung sein.» Deshalb habe man sich nun als erstes westdeutsches Bundesland zu diesem Schritt entschieden.

Am Wochenende hatte der Landesvorstand der Freien Wähler dann eine rasche Maskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr gefordert. Die Staatskanzlei hatte auf die Forderungen am Sonntag nicht reagiert – ein Sprecher war zu keiner Stellungnahme bereit.

dpa-infocom

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