Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel von 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr ist nach Einschätzung der deutschen Bauwirtschaft nicht erreichbar. «320 000 Wohnungen halten wir für realistisch, es können auch 330 000 sein», sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, am Donnerstag auf der Münchner Handwerksmesse. «Wir gehen davon aus, dass wir noch zwei, drei Jahre starke Nachfrage im Wohnungsbau sehen.» Danach werde die Nachfrage sicher zurückgehen.
Gebaut werden vor allem mehrstöckige Häuser mit Miets- und Eigentumswohnungen. «Der klassische Eigenheimbau stagniert auf Vorjahresniveau», sagte Verbandschef Marcus Nachbauer.
Die im vergangenen Jahr von manchen Fachleuten prophezeite Abschwächung der Baukonjunktur ist bislang ausgeblieben. 2018 legten die Umsätze der 370 000 Mitgliedsfirmen des Verbands um 6,6 Prozent auf knapp 340 Milliarden Euro zu. Dabei spielten allerdings Preissteigerungen eine maßgebliche Rolle. Teurer geworden sind unter anderem Stahlbeton und das für den Straßenbau benötigte Bitumen. In diesem Jahr erwartet die Bauwirtschaft ein Umsatzplus von gut zehn Milliarden Euro, ebenfalls hauptsächlich durch den Preisanstieg getrieben.