Am Mittwoch wurde das beschädigte Gleis am Unfallort nahe Bad Aibling so weit wieder hergestellt, dass mit dem Abtransport des letzten noch neben dem Bahndamm stehenden Waggons eines der Unglückszüge begonnen werden konnte. Danach war geplant, die Oberleitung wieder zu montieren, die für die Bergungsarbeiten abgebaut worden war. Mit der fahrplanmäßigen Wiederaufnahme des Zugverkehrs auf der Strecke von Holzkirchen nach Rosenheim wird nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) allerdings nicht vor Anfang kommender Woche gerechnet.
Unterdessen befasste sich am Mittwoch der Deutsche Bundestag in Berlin mit dem verheerenden Zugunglück. Bei einer Sitzung des Verkehrsausschusses ging es um mögliche Konsequenzen für den Bahnbetrieb. Dazu wollte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Abgeordneten einen Bericht über die Ursache für den Zusammenstoß der Züge geben.
Bei einem der schwersten Zugunglücke in Deutschland waren am Dienstag vergangener Woche elf Männer ums Leben gekommen. 85 Insassen erlitten teils lebensgefährliche Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Fahrdienstleiter. Der 39-Jährige soll einen verspäteten Zug auf die eingleisige Strecke geschickt haben, obwohl er dies nach Überzeugung der Ermittler nicht hätte tun dürfen.