Einsatzkräfte an der Unglücksstelle der Züge in Bad Aibling. Foto: Peter Kneffel
12.02.2016

Zugunglück in Bad Aibling

Die neuesten Meldungen und Entwicklungen nach dem schweren Zugunglück in Bad Aibling am Dienstag erfahren Sie hier.

Aktueller Stand der Meldungen am 12. Februar, 13 Uhr

Die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Zugunglück in Bad Aibling sind einen großen Schritt vorangekommen. «Die zwei Triebwagen sind jetzt voneinander getrennt, die rollfähigen Zugteile werden langsam abtransportiert», sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. «Heute wird es bis in den Abend hinein gehen, Kleinteile werden voraussichtlich morgen noch geborgen.» Nach der Instandsetzung von Gleisen und Oberleitungen werde es dann noch eine Testfahrt geben, bevor die Strecke in einigen Tagen wieder freigegeben werden könne.

Unterdessen läuft die Suche nach der Ursache weiter. «Wir brauchen noch mehr Puzzleteile, um das gesamte Bild sehen zu können», sagte die Polizeisprecherin. Es sei noch nicht ausgemacht, ob es sich um menschliches oder technisches Versagen handele. «Da können auch mehrere Sachen zusammenspielen», ergänzte die Sprecherin. Eine andere zuverlässige Quelle hatte der Deutschen Presse-Agentur bereits am Dienstag «menschliches Versagen» als Ursache genannt.

Die heute gefundene dritte Blackbox soll beschädigt sein und somit die Auswertung erschwert.

11:15 Uhr:

Bei den Aufräumarbeiten in Bad Aibling haben Experten die gesuchte dritte Blackbox in den Trümmern gefunden. Der Fahrtenschreiber zeichnet relevante Informationen während der Fahrt auf und soll dazu beitragen, die Ursache für das Zugunglück mit inzwischen elf Toten herauszufinden. «Die anderen beiden sind noch bei der Auswertung», sagte eine Polizeisprecherin am Freitag mit Blick auf die zwei bereits sichergestellten Fahrtenschreiber. Am Dienstagmorgen waren auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim zwei Züge ungebremst aufeinander gerast.

Weitere Opfer der Zugkatastrophe schweben noch in akuter Lebensgefahr. «Es ist leider so, dass einige in einem kritischen Zustand sind», sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Es stehe zu befürchten, dass nach dem elften Todesopfer vom Vortag noch weitere Menschen den Kampf um ihr Leben verlören. Am Dienstagmorgen waren auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim zwei Züge ungebremst aufeinander gerast.

8 Uhr:

Die schwierige Bergung der Trümmer sowie die Suche nach der Ursache des Zugunglücks von Bad Aibling stehen an diesem Freitag weiter im Mittelpunkt. Am Donnerstagabend hatten die Experten die Aufräumarbeiten zunächst erneut unterbrochen.

Wegen der hohen Spannung, die auf dem verbogenen Metall liegt, sind die Arbeiten sehr gefährlich. Bei Bewegung von Trümmerteilen können Elemente abbrechen und wie Geschosse durch die Gegend fliegen.

Die Fachleute waren am Donnerstag weiter auf der Suche nach dem dritten, noch vermissten Fahrtenschreiber, der Aufschluss über Vorkommnisse während der Fahrt geben soll. Neben möglichen technischen Fehlern prüfen die Ermittler auch, ob menschliches Versagen als Ursache für die Kollision zweier Regionalzüge zwischen Holzkirchen und Rosenheim am Dienstagmorgen infrage kommt.

Nachdem ein weiteres Opfer am Donnerstag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen war, gilt das Unglück nun als schlimmste Eisenbahnkatastrophe seit Eschede im Jahr 1998, als 101 Menschen gestorben waren. Neben den Todesopfern sind nach Stand vom Donnerstag zudem 20 Schwerverletzte und 62 Leichtverletzte zu beklagen.

11. Februar, 16 Uhr:

Aus Anlass des Gedenkgottesdienstes in Bad Aibling für die Opfer des Zugunglückes vom 9. Februar 2016 hat der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer an allen staatlichen Dienstgebäuden in Bayern für Sonntag, den 14. Februar 2016 Trauerbeflaggung angeordnet.

Die Gemeinden, Landkreise und der Bezirk sowie die übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts werden gebeten, in gleicher Weise zu verfahren.

Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) hat sich bei den österreichischen Rettungskräften bedankt, die nach dem Zugunglück nach Bad Aibling geeilt waren. «Die Hilfe aus unserem Nachbarland Österreich kam rasch. Sie war tatkräftig und unkonventionell», schilderte Herrmann am Donnerstag. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Hilfskräften sei reibungslos gelaufen. Neben rund 100 österreichischen Einsatzkräften waren rund 850 Helfer aus Deutschland bei dem Großeinsatz im Dienst gewesen. 17 Hubschrauber und 231 Fahrzeuge halfen bei der Versorgung der Verletzten und sorgten für die notwendige technische Hilfe.

13 Uhr:

Zwei Tage nach dem Zugunglück im oberbayerischen Bad Aibling ist auch das zehnte Todesopfer identifiziert worden. Es handele sich um einen 33-jährigen Mann aus dem brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Sie aktualisierte zudem die Zahl der Verletzten: Demnach gebe es nach neuestem Stand 21 Schwerverletzte und 62 Leichtverletzte. «Der Gesundheitszustand einiger Schwerverletzter ist nach wie vor ernst», hieß es. Bei den weiteren neun Todesopfern des Zusammenstoßes zweier Pendler-Züge am Dienstagmorgen handelte es sich um Männer aus der Region im Alter von 24 bis 60 Jahren.

12:15 Uhr:

Auf den Schock über das tödliche Unglück folgt das Aufräumen: Mit schwerem Gerät versuchen Experten, die Bahnstrecke bei Bad Aibling wieder freizubekommen und die dritte Blackbox zu finden. Mit Gottesdiensten und einer Schweigeminute wird der Opfer gedacht.

Nach dem schweren Zugunglück mit zehn Toten im oberbayerischen Bad Aibling sind die Bergungsarbeiten fortgesetzt worden – Ende der Woche sollen sie beendet sein. Ein ökumenischer Gottesdienst soll am Sonntag der Opfer des Zusammenstoßes zweier Regionalzüge gedenken.

Der Betreiber der betroffenen Mangfalltalbahn erinnerte am Donnerstag mit einer Schweigeminute an die zehn
Todesopfer und 80 Verletzten. Um 12.00 Uhr sollte weltweit in allen Bahnen und Bussen des französischen Mutterkonzern Transdev und seinen Tochterunternehmen innegehalten werden.

Die Fachleute arbeiteten derweil mit schwerem Gerät an der Bergung der zwei Zugwracks. Am Donnerstagvormittag zogen sie fünf noch fahrfähige hintere Waggons zu den jeweils nächstgelegenen Bahnhöfen, nachdem die Arbeiten in der Nacht unterbrochen worden waren. Abschlossen werden sollen die Arbeiten nach Angaben der Deutschen Bahn spätestens am Sonntag.

Den dritten noch vermissten Fahrtenschreiber konnten die Beteiligten bis zum Mittag nicht finden. «Es geht sehr langsam voran, weil es sehr schwierig ist, diese beiden ineinander verkeilten Zuggarnituren voneinander zu trennen», erläuterte ein Polizeisprecher. «Wir hoffen, dass wir heute, vielleicht morgen an die Blackbox herankommen.»

Die Fahrtenschreiber zeichnen ähnlich wie in Flugzeugen wichtige Informationen während der Fahrt auf. Das Unglück hatte sich am Dienstagmorgen auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim ereignet. Erschwert werden die Aufräumarbeiten von den gleichen Umständen wie bei der Rettung der Opfer: Die Unglücksstelle liegt in einem Waldstück an einer Hangkante, die steil zu einem Kanal abbricht, und ist nur schwer zu erreichen.

Die Frage nach der Ursache für eines der schwersten Bahnunglücke in der Geschichte der Bundesrepublik beschäftigt Überlebende, Angehörige und Ermittler weiter. Polizei und Staatsanwaltschaft betonten am Mittwoch, es könne noch Wochen dauern, bis Klarheit herrsche. Eine 50-köpfige Sonderkommission arbeitet an dem Fall. Das Unglück soll in der kommenden Woche auch Thema im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags sein.

10:45 Uhr:

Der Betreiber der beiden in Bad Aibling verunglückten Züge, Transdev, will der Opfer der Katastrophe in einer Schweigeminute gedenken. Am Donnerstagmittag um 12.00 Uhr soll es eine Gedenkminute in allen Bahnen und Bussen von Transdev und den Tochterunternehmen weltweit geben, wie es in einer Mitteilung in Berlin hieß. Unter den zehn Menschen, die am Dienstag bei dem Zusammenstoß zweier Personenzüge in Oberbayern starben, waren auch Transdev-Mitarbeiter.

8 Uhr:

Nach dem Zugunglück von Bad Aibling setzen die Einsatzkräfte am Donnerstag mit Tagesanbruch die Bergung der
beiden Züge fort. In der Nacht waren die Arbeiten unterbrochen worden. «Grund dafür war das schlechte Wetter. Ferner spielte eine Rolle, dass die Einsatzkräfte eine Pause brauchten», sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Morgen.

Die Bergung der verunglückten Züge werde voraussichtlich noch zwei Tage dauern. «Sollte sie in dieser Zeit nicht abgeschlossen sein, wird auch am Wochenende weitergearbeitet», sagte der Bahnsprecher.

Die verkeilten Waggons sollen zunächst voneinander getrennt und dann in Teilen geborgen werden. Zwei Spezialkräne aus Fulda und Leipzig waren dafür nach Oberbayern gefahren. Die geborgenen Teile sollen anschließend nach Kolbermoor und Bad Aibling transportiert werden. Danach sollen das Gleis und die Oberleitung repariert werden. Die Aufräumarbeiten werden durch die selben Umstände erschwert wie die Rettung der Opfer: Die Unglücksstelle liegt in einem Waldstück an einer Hangkante, die steil zu einem Kanal abbricht, und ist nur schwer zu erreichen.

Das Zugunglück in Bad Aibling ist für Helfer und Betroffene eine kaum vorstellbare Belastung. Die Schreie von Angehörigen, die gerade einen Menschen verloren haben, seien nur schwer auszuhalten, sagte Hermann Saur, Leiter der Notfallseelsorge der Erzdiözese München-Freising der Deutschen Presse-Agentur. Zahlreiche Seelsorger waren nach dem schweren Zugunglück mit zehn Toten und Dutzenden Verletzten am Einsatzort, um den Beteiligten Trost und Kraft zu spenden.

Die Emotionen der Helfer seien da zunächst zweitrangig. «Wenn ich vor Ort bin, gelingt es mir in der Regel gut, Persönliches beiseite zu stellen», sagte Saur. Die Wucht der eigenen Gefühle erreiche die Helfer oft erst zeitversetzt. Regelmäßig müssten Seelsorger dann auch selbst professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

10. Februar, 15:50 Uhr:

Am Nachmittag haben die Bergungsarbeiten begonnen. Unter Aufsicht der Staatsanwaltschaft Traunstein werden die Wagen der beiden Züge aus den Gleisen gehoben. Die Ermittler hoffen, dabei die noch fehlende Blackbox zu finden. Die Auswertung einer ersten Box ergab nach Angaben von Verkehrsminster Dobrind keine Auffälligkeiten. Es gab weder technische Probleme noch menschliches Fehlverhalten im längeren dreigliedrigen Unfallzug. Beim Zusammenstoß der beiden Nahverkehrszüge sind 10 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 80 wurden verletzt. Eine Person ist noch nicht identifiziert.

12:10 Uhr:

Die Ursache für das schwere Zugunglück in Bad Aibling ist nach wie vor unklar. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte am Mittwochvormittag in dem oberbayerischen Ort, es stehe noch nicht fest, was passiert sei. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) verwies darauf, dass noch nicht klar sei, ob menschliches oder technisches Versagen ursächlich für die Katastrophe sei. Gemeinsam mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) wollten sich die Politiker ein Bild von der Situation an der Unglücksstelle machen. Dort ist auch eine Kranzniederlegung geplant.

Zuvor traf Seehofer mit Rettungskräften von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Bergwacht zusammen und zeigte sich erschüttert über das Zugunglück. «Eine Tragödie für das ganze Land, Bayern trauert», sagte Seehofer einen Tag nach dem Unglück mit zehn Toten und 80 Verletzten. «Es ist eine schwere Zeit für uns alle», fügte er hinzu.

Ein behandelnder Arzt hat sich über die Art der Verletzungen der Opfer geäußert. «Es war das ganze Spektrum vorhanden, Knochenbrüche, innere Verletzungen, alles.» Auch schwere Schädel-Hirn-Traumata seien bei solch schweren Unfällen üblich. Mit Rücksicht auf den Schutz der Betroffenen wollte sich das Krankenhaus Agatharied in Hausham am Mittwoch nicht konkret zu den Verletzungen der bei ihnen behandelten Patienten äußern. Generell gelte mit Blick auf die Dauer des Krankenhausaufenthaltes bei vergleichbaren Verletzungen: «Zwei Wochen aufwärts, da ist aber keine Grenze gesetzt – je nach Verlauf.» Agatharied ist gut 20 Kilometer von der Unfallstelle bei Bad Aibling entfernt.

11:50 Uhr:

Die Staatsanwaltschaft Traunstein will sich nicht weiter zum Stand der Ermittlungen äußern. «Zur genauen Ursache können derzeit noch keine Aussagen getroffen werden, die Ermittlungen stehen hier noch am Anfang», hieß es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern. Zu Informationen, wonach das Zugunglück auf menschliches Versagen zurückzuführen sein soll, wollte die Staatsanwaltschaft nichts sagen. Sie wurden der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochvormittag aber aus zuverlässiger Quelle erneut bestätigt.

11:10 Uhr:

Die Bergung der Unglückszüge von Bad Aibling wird nach Einschätzung der Rettungskräfte noch mindestens zwei Tage dauern. Am Mittwochvormittag wurden zwei Bergezüge mit Kränen aus Fulda und Leipzig erwartet, wie der Einsatzleiter der Feuerwehr, Wolfram Höfler, sagte. Zunächst sollten Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) mit schwerem Schneidegerät versuchen, die Triebköpfe auseinander zu schneiden und danach die Züge voneinander zu trennen. Ungefähr hundert Helfer waren im Einsatz.

10.15 Uhr:

Nach dem schweren Zugunglück in Oberbayern fährt Bahnchef Rüdiger Grube am heutigen Mittwoch nach Bad Aibling. Gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) wolle Grube sich ein Bild von der Lage machen, hieß es bei der Deutschen Bahn. Der Besuch am Unglücksort ist für 11.00 Uhr geplant. Bei dem Zusammenstoß zweier Regionalzüge der privaten Bayerischen Oberlandbahn auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim waren am Dienstag zehn Menschen ums Leben gekommen. 

9 Uhr:

Die Polizei rechnet nach neuesten Erkenntnissen nicht mit weiteren Todesopfern. «Es wird niemand mehr vermisst», sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Mittwochvormittag. Nachdem alle Personalien abgeglichen worden seien, dürfte sich kein Opfer mehr in den beiden Zügen befinden. «Es wird keine elfte Leiche geben.» Der Sprecher war zudem optimistisch, dass alle Verletzten überleben werden. «Wir dürfen optimistisch sein.» 

08:15 Uhr:

Nach dem schweren Zugunglück in Bayern hat sich die Zahl der Todesopfer auf zehn erhöht. Ein Mensch sei im Laufe des gestrigen Tages in einem Krankenhaus gestorben, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Dienstagabend mit. Eine weitere Person werde noch in den Zugwracks vermisst – nach einigen Meldungen ist diese Person inzwischen tot geborgen.

Update 08:22 Uhr: Die Polizei Oberbayern Süd meldet per Twitter:

Bei dem Zugunglück in Bad Aibling waren am Dienstagmorgen zwei Regionalzüge auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim frontal zusammengestoßen. Wie es zu der Tragödie kommen konnte, war zunächst unklar.

Nach Angaben der Polizei wurden 18 Menschen schwer verletzt. 63 Menschen kamen mit leichten Verletzungen davon. Erst am Mittwoch soll damit begonnen werden, die Zugwracks mit schwerem Gerät zu entfernen.

Fotos und Videos der Berichterstattung vom Dienstag finden Sie hier!

teilw. dpa-infocom

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