Der Automobilclub „Mobil in Deutschland“ geht gerichtlich gegen die Umwandlung von Münchner Pop-up-Radwegen in dauerhafte Fahrradstrecken vor. Heute (27.10., 10.00 Uhr) kommt es zur Verhandlung vor dem Münchner Verwaltungsgericht.
Die Stadt hatte 2020 einzelne Spuren großer Straßen zu temporären Radwegen umgewidmet. Im März wurde beschlossen, einige Strecken dauerhaft für Radler zu reservieren. Mobil in Deutschland wertet das als Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung. Die Pop-up-Radwege hätten Tausende Autofahrer in den Stau gezwungen, begründete der Verein im Sommer seine Klage.
Während der Corona-Pandemie hatte die Zahl der Radler auch in München stark zugenommen. Vielerorts wurde es auf den bestehenden Radwegen zu eng. Mit den Pop-up-Radwegen wollte die Stadt den Radlern mehr Platz geben und helfen, Unfälle zu vermeiden.
Nach Angaben des Mobilitätsreferates wurden von Ende Juni bis Ende Oktober 2020 sechs Pop-up-Radwege eingerichtet. Vier davon wurden seit Ende April/Anfang Mai 2021 in Dauerlösungen umgewandelt, darunter in der Rosenheimer Straße, der Elisen- und der Theresienstraße.
Für zwei weitere Pop-up-Radwege hat der Stadtrat bereits bauliche Lösungen beschlossen. Ist die Klage erfolgreich, könnte das Auswirkungen für die von vielen ersehnte Verkehrswende haben.