22.01.2016

Australian Open: Start mit Überraschungen

Unabhängig vom sportlichen Verlauf: Die diesjährigen Australian Open haben schon jetzt etwas Historisches. Zum Auftakt des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres erschütterte ein Skandal die Tenniswelt. Wie der britische Sender BBC berichtete, sei es in den vergangenen zehn Jahren zu massiven Spielmanipulationen gekommen, in die auch zahlreiche Spieler der Tennis-Top-50 verwickelt seien. Angeblich träten einige Beschuldigte gar bei den aktuellen Australian Open an, Namen nannte man jedoch nicht.

Djoković souverän, Nadal verliert

Superstar Novak Djoković, der selbst von Versuchen berichtete, ihn zur Manipulation von Spielen zu bewegen, ließ sich vom großen Wirbel rund um das Turnier jedenfalls nicht beeindrucken. In den ersten beiden Runden setzte sich der Serbe souverän gegen seine Kontrahenten Chung Hyeon und Quentin Halys durch und trifft nun auf den Italiener Andreas Seppi. Fraglich, ob die Nummer 28 der Weltrangliste den „Joker“ vor ernsthafte Probleme stellen kann. Ein Sieg für Djoković wäre jedenfalls der nächste Schritt zu einer historischen Rekordmarke: Der fünffache Turnier-Sieger könnte mit einem weiteren Triumph zum erfolgreichsten Spieler der Australian Open werden.

Während auch die Mitfavoriten Wawrinka, Murray und Federer – Letzterer konnte das Turnier bereits viermal gewinnen – ihre Pflichtaufgaben in den ersten beiden Runden erfüllten, sind die Australian Open für Rafael Nadal überraschend früh beendet. Der Spanier lieferte sich zwar einen großen Kampf mit seinem Landsmann Verdasco, unterlag dem klaren Außenseiter letztlich aber mit 7:6, 4:6, 3:6, 7:6 und 6:2.

Überraschungen auch bei den Damen

Nadal ist jedoch nicht der einzige große Name, den es bereits in der ersten Runde erwischte. Bei den Damen verabschiedete sich Andrea Petković, die deutsche Nummer zwei, ebenfalls früh. Für eine wahre Sensation sorgte derweil Julija Putinzewa aus Kasachstan. Sie besiegte Caroline Wozniacki, ehemals Führende der Tennis-Weltrangliste, mit 1:6, 7:6 (7:3) und 6:4.

Die Top-Favoritin gab sich hingegen keine Blöße: Serena Williams hatte in ihrer Auftaktpartie gegen die Italienerin Camila Giorgi zwar noch Probleme, gewann in Runde zwei dann aber locker mit 6:1 und 6:2 gegen Su-Wei Hsieh. Kaum vorstellbar, dass die aktuell beste Tennisspielerin der Welt auf dem Weg zu ihrem 22. Grand-Slam-Titel überhaupt aufzuhalten ist. Dieser würde nicht nur bedeuten, dass Williams mit Steffi Graf gleichzieht. Ein Sieg bei den Australian Open, und ihr fehlen nur noch zwei Titel, um die Australierin Margaret Court einzuholen und endgültig zur Erfolgreichsten ihres Sports zu werden. Der Ansporn dürfte für Williams dennoch ein anderer sein: Nachdem sie letztes Jahr knapp gescheitert ist, will die Amerikanerin dieses Jahr endlich alle vier großen Turniere des Jahres gewinnen und sich so den Grand Slam sichern.

Gastbeitrag – Foto: Clipdealer.com

Zur Übersicht

Auch interessant