Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck
23.08.2015

Ausflugstipp: Kirchen im Münchner Umland

Kloster Fürstenfeld

Fürstenfeldbruck, die Kreisstadt im Westen von München bietet viel: die Amper, viele Seen drumherum, Ruhe und trotzdem Einkaufsmöglichkeiten – das schätzen die Menschen dort. Und auch ene ganz besondere Kirche gibt es da: die Klosterkirche Fürstenfeld.

Das Kloster Fürstenfeld ist eine ehemalige Zisterzienserabtei. Das Kloster wurde 1263 von Herzog Ludwig II., dem Strengen gestiftet, als Sühne für die unrechtmäßige Hinrichtung seiner ersten Frau Maria von Brabant. Er hatte sie des Ehebruchs beschuldigt.

Die Klosterkirche ist einen Beusch wert. Zahlreiche erstrangige Künstler waren an der Ausstattung beteiligt, so Cosmas Damian Asam, der die Deckenfresken malte und die Brüder Jacopo und Francesco Appiani. Von Egid Quirin Asamstammen die mittleren Seitenaltäre und vermutlich  auch der Entwurf zum Hochaltar. Wer die Kirche angeschaut hat, der kann sich in den beiden umliegenden Biergärten stärken oder direkt an der Amper ein Picknick machen.


Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck

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Pfarrkirche Mariä Verkündigung in Altenerding:

Das Schmuckstück des in der Gegend bekannten Baumeisters Anton Kogler zieht nicht nur die Erdinger an: Auch viele Touristen sitzen am Sonntag in der Kirche von Pfarrer Vogler in Altenerding. Nicht ohne Grund, denn die kleine barocke Kirche hat ein paar echte Schätze zu bieten:

Am 28. September 1716 erteilte das Freisinger Ordinariat die Genehmigung, die baufällige Pfarrkirche in Altenerding zu erneuern. Daraufhin wurde 1718 der alte Turm aus dem Jahre 1556 abgebrochen und schließlich im Jahre 1720 vom Erdinger Maurermeister Anton Kogler die Pfarrkirche erbaut.

Die Pfarrkirche wurde seit der Erbauungszeit 1852, 1876, 1904 und 1956 renoviert. Eine umfangreiche Außen- und Innenrenovierung 1981 – 87 gab der Kirche wieder ihre ursprüngliche Leuchtkraft. Der Turm wurde nach einem schweren Hagelschaden 2005 renoviert.

Mit der Innenausstattung bekam die Kirche das heutige festliche Kleid im Rokokostil als bildhaften Ausdruck der Glaubensfreude jener Epoche. So hatte Erzbischof Franz Josef von Stein 1904 beim Besuch gesagt „Altenerding sei die schönste Landkirche in seiner Erzdiözese.“

Ein weiteres Glanzstück ist die Kanzel. Sie gehört zu den seltenen Beispielen einer Schiffskanzel. (Europaweit sind nur ca. 60 bekannt). In der Kirche sind übrigens über 70 Putten verteilt! Aus der Bauzeit der Kirche stammen noch der Taufstein (1724), das Weihwasserbecken, das Laiengestühl und die beiden Beichtstühle.

Eine Reihe von Grabsteinen ist in die Kirchenmauer eingelassen, die meisten von ihnen für Priester. Die älteste Gedenkplatte ist an der südlichen Langhauswand für Ägidius Hammerthaler (1593) aus Indorf und seine Frau Margareth. Die Monstranz wurde vom Augsburger Goldschmied Ludwig Schneider um 1725 gefertigt.

Die Pfarrkirche Maria Verkündigung ist nur fünf Minuten von der S-Bahn Haltestelle Altenerding entfernt. Und danach kann man sich ja dann in den Thermen entspannen….

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St. Koloman (Fischerhäuser)

St. Koloman, die so genannte Heidekirche, ist die katholische Filialkirche des Ismaninger Ortsteils Fischerhäuser. St. Koloman wurde im Stil der Neuromanik errichtet. An der Kirche ist eine Tafel mit den gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkriegs angebracht. Der Architekt war Friedrich Ferdinand Haindl.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Ortsgemeinde Fischerhäuser an. Um 1950 lebten an der Gabelung der Straßen nach Erding und Freising rund 300 Einwohner und Grundbesitzer. Die katholischen Familien hatten beim Kirchgang etwa vier Kilometer bis zur Dorfkirche Sankt Johann Baptist zurückzulegen. Daher wurde – mit Unterstützung der Ismaninger Geistlichen – im Jahr 1950 ein Kirchenbauverein gegründet, mit dem Ziel, für die Heidebewohner eine eigene Kirche zu bauen. Im Mai 1952 wurde der Grundstein gelegt, im September 1952 war die Einweihung der Kirche. Zum Patron der Kirche wurde der heilige Koloman gewählt.


„Fischerhaeuser Kirche“ von Rudolph Buch at de.wikipedia – Eigenes Werk. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons

Die Kirche ist mit barocken und gotischen Kunstwerken aus den Ismaninger Kirchen ausgestattet, die dort in der Vergangenheit entfernt worden waren. Aufgestellt wurden ein spätgotischer St. Koloman, der als Pilger gekleidet ist, ein gotischer St. Leonhard aus dem 14. Jahrhundert und ein barocker St. Nepomuk.

Dem Heiligen Kolomann zu Ehren verdankt die Kolomansau südlich von Ismaning ihren Namen. Dort befand sich eine Kapelle mit einer angegliederten Eremitage.
Der Dreißigjährige Krieg brachte viel Elend nach Ismaning. Ein Großteil der Bevölkerung starb an der Pest, so auch der Klausner von der Kolomansau. Im Zuge der Säkularisation wurden die kleine Eremiten-Klause und die Kapelle 1804 abgerissen. Heute lädt dort wieder eine kleines Gotteshaus zu Gebet und Besinnung ein.

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Waldkapelle Oberberghausen

Die Filialkirche St. Clemens, auch als Waldkapelle Oberberghausen bezeichnet, ist eine kleine katholische Kirche in der Wüstung Oberberghausen in der Gemeinde Kranzberg (Oberbayern).

 Die Kirche ist dem Hl. Clemens von Rom geweiht. Die Kirche, die Ausstattung der Kirche, die schmiedeeisernen Grabkreuze auf dem Friedhof und die Friedhofmauer stehen unter Denkmalschutz. Das Kirchlein mit Dachreiter und kleinem Vorzeichen im Westen als Eingangshalle steht etwa 1250 Meter südwestlich von Ampertshausen auf einer sanften Anhöhe in einer Lichtung des Kranzberger Forstes. Sie ist außer zu gelegentlichen Gottesdiensten geschlossen (man kann aber hineinschauen!). Die heutige Kirche ist im Kern (Langhaus) romanisch, wurde jedoch im 18. Jahrhundert barock überformt. Die Innenausstattung der Kirche stammt ebenfalls aus der Barockzeit.Das Gebäude ist an drei Seiten von einem ummauerten Friedhof umgeben, auf dem sich 28 schmiedeeiserne Grabkreuze aus dem 18. und 19. Jahrhundert befinden.Die heutige Kirche wurde vermutlich im 11. Jahrhundert errichtet. Mit der Säkularisation im 19. Jahrhundert gingen die umliegenden Grundstücke (Wald) an den Bayerischen Staat über und wurde so Staatswald.

Die heutige „Waldkapelle“ diente bis Ende des 19. Jahrhunderts den vier seit dem 16. Jahrhundert nachweisbaren Bauerngehöften des Weilers Oberberghausen als Dorfkirche. Erstmals um 1877 wurden durch die Forstverwaltung Versuche mit fremdländischen Baumarten durchgeführt. Um 1880 nahm dann die Idee, im Kranzberger Forst eine Weidenkultur anzulegen, Gestalt an. Ziel war es, neue Erwerbsmöglichkeiten für die Bevölkerung zu schaffen. Um einen geschlossenen Fläche (Staatsforst und Dorf) bewirtschaften zu können, sollten die Bauern verkaufen.Die Bauern widersetzten sich zunächst den Kaufabsichten der Forstverwaltung, konnten aber mit Duldung der königlich-bayerischen Regierung zum Verkauf ihres Eigentums „bewegt“ werden. 1883 wurde die nunmehr nutzlose Kirche der Pfarrei Wippenhausen eingegliedert. Der letzte Bewohner des Dorfes, Josef Reichart, verließ 1884 seinen Hof.

Im selben Jahr wurde mit der Anlage des Weidengartens, mit letztendlich 800 Arten und Sorten, begonnen. Für kurze Zeit wurden die Weidenanbauten im Kranzberger Forst zum Anziehungspunkt für Forstleute aus aller Welt. Die Euphorie verflog aber schnell. Übrig geblieben sind ein Wald mit „Exoten“ aus dieser Zeit, der von den Bayerischen Staatsforsten als Arboretum gepflegt und weiter ausgebaut wird. Es gibt einen Informationspavillon.

Heute kümmert sich der Verein zur Erhaltung der Waldkirche Oberberghausen um die Pflege des Bauwerks.

Das Kirchlein wird nur noch gelegentlich für Gottesdienste und für Trauungen genutzt. Bänke existieren im Westen und Norden der Kirche. Eine Freilicht-Aufführung der Laienbühne Freising e.V. fand 2005 statt.

Weiter geht’s nächsten Sonntag!

Text und Fotos: St. Michaelsbund

 

 

 

 

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