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18.02.2019

Besser als Studium? Eine Ausbildung im Handwerk

Mehr Abschlüsse bei Lehrlingsverträgen im Handwerk

Bis Ende 2018 wurden im Münchner und oberbayerischen Handwerk knapp 9.900 neue Lehrverträge geschlossen. Das sind 1,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig blieben rund 1.900 Ausbildungsplätze unbesetzt. Wir brauchen den Berufsnachwuchs, um auch in Zukunft genügend Fachkräfte zu haben, die in den Handwerksunternehmen arbeiten, sie weiterführen oder neue Unternehmen gründen.

Schulen müssen verstärkt auf Berufsorientierung setzen

Quer über alle Branchen sucht das Handwerk Nachwuchs. Damit noch mehr junge Leute eine Ausbildung im Handwerk starten, müssen die Schulen verstärkt auf Berufsorientierung setzen.

Das funktioniert an den Mittel- sowie den Realschulen in Bayern schon gut. Die Gymnasien haben dagegen noch Nachholbedarf. Dabei ist die Zahl der Auszubildenden mit Hochschulzugangsberechtigung in den letzten Jahren stark gestiegen: Mittlerweile sind es fast zehn Prozent der oberbayerischen Azubis. Zum Vergleich: Im Jahr 2001 waren es gerade einmal 2,5 Prozent. Andererseits ist der Trend zum Studium ungebrochen. Und natürlich steht das Handwerk im Wettbewerb zum Beispiel mit der Industrie.


Zwei Interviews mit Elektromeister Sebastian Mayer

Auch die Elektro-Mayer GmbH aus dem Landkreis
Fürstenfeldbruck sucht derzeit junge Menschen
für Praktika und Ausbildung.


Wer sucht der findet!

Wer heute einen Ausbildungsplatz im Handwerk sucht, hat viele Möglichkeiten, sich zu informieren:

Die Handwerkskammer empfiehlt zum Beispiel im Internet die Website www.lehrlinge-fuer-bayern.de oder die  kostenlose Smartphone-App „Lehrstellenradar“. Sie zeigt offene Lehrstellen und Ausbildungsbetriebe in der Umgebung.

Wäre eine Mindestausbildungsvergütung sinnvoll?

Der Sprecher des Bayerischen Handwerkstages (BHT) hält fest: „Wir glauben nicht, dass eine staatlich festgesetzte Mindestausbildungsvergütung hilft, mehr junge Menschen für das Handwerk zu gewinnen. Denn so eine Regelung würde vor allem kleine, ausbildende Betriebe im ländlichen Raum, in strukturschwachen Regionen treffen, die sich dann keinen Azubi mehr leisten können. Vor allem ist eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung ein massiver Eingriff in die Tarifautonomie der Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, die diese Vergütungen ja aushandeln und zwar differenziert nach den Bedürfnissen der Branchen und mit Blick auf die Regionen. Außerdem ist die Ausbildungsvergütung kein Gehalt, sondern ein Zuschuss zur Deckung der Lebenshaltungskosten“.

Beschäftigung im Handwerk

Nach den Schätzungen der HWK München waren zum Jahresende 2018 etwa 303.500 Menschen im Münchner und oberbayerischen Handwerk tätig. Das ist ein Plus von 0,9 Prozent verglichen zum Vorjahr. Ein deutlicheres Plus wäre möglich gewesen, doch der leergefegte Fachkräftemarkt gibt dies einfach nicht her.


Foto:  www.fotografiemh.de – Hannes Harnack

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